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Rodgers: Von "Swanselona" nach Anfield

Liverpool: Neuer Trainer als Hoffnungsträger

Rodgers: Von "Swanselona" nach Anfield

Welcome to Anfield: Brendan Rodgers ist der neue Hoffnungsträger beim FC Liverpool.

Welcome to Anfield: Brendan Rodgers ist der neue Hoffnungsträger beim FC Liverpool. picture alliance

Der erfrischende Offensivfußball samt schnellem Passspiel, den der Klub aus Wales unter Rodgers kultivierte, hatte den "Schwänen" in Anlehnung an den FC Barcelona schon zu Zweitliga-Zeiten den Spitznamen "Swanselona" eingebracht. Auch in der Premier League rückte der Aufsteiger in der zurückliegenden Spielzeit nicht von seinem Konzept ab, die Belohnung war ein starker elfter Platz. Rodgers' hervorragende Arbeit blieb den Topklubs natürlich nicht verborgen, nachdem er schon bei Chelsea als neuer Trainer gehandelt worden war, griff nun der FC Liverpool zu.

"Sobald ich herausgefunden hatte, dass ich für die wichtigen Leute im Verein der Wunschkandidat war, war es eine leichte Entscheidung", sagte Rodgers bei seiner Vorstellung am Freitagvormittag zu seinem großen Karrieresprung: "Ich bin dankbar, diese Gelegenheit zu erhalten und werde alles für diesen Verein und diese Stadt geben." Rodgers unterschrieb einen Dreijahresvertrag, als Entschädigung überweist Liverpool Berichten zufolge umgerechnet 7,5 Millionen Euro nach Swansea.

Die Aufgabe, die an der Anfield Road vor ihm liegt, dürfte jedoch alles andere als leicht werden. In der vergangenen Saison gewannen die Reds zwar den Ligapokal und erreichten das FA-Cup-Finale, enttäuschten ansonsten aber über die Maßen und landeten nur auf Platz acht; 37 Punkte hinter Meister Manchester City und - besonders schmerzhaft - hinter dem Lokalrivalen FC Everton (7.).

Ich glaube fest daran, dass die Richtung, die der Klub eingeschlagen hat, zu Meisterschaften führen wird.

Liverpool-Besitzer John Henry

Den Besitzern aus den USA war das Grund genug, sich kurz nach Saisonende von Klublegende Kenny Dalglish zu trennen . Nun soll Rodgers dem Klub wieder zu altem Glanz verhelfen. "Brendans Philosophie passt perfekt zu uns. Seine Verpflichtung ist einer der wichtigsten Schritte, die wir unternehmen werden, um wieder einen Klub aufzubauen, der die Fans auf und abseits des Platzes begeistert", sagte Klubbesitzer John Henry, schob jedoch gleich hinterher: "Wir erwarten keine Wunder über Nacht und das sollte auch kein anderer tun."

Den Erfolgsdruck wird auch er Rodgers aber kaum nehmen können. Schließlich hat der 39-Jährige, der bei Chelsea einst im Trainerstab von José Mourinho arbeitete, nach Stationen in Swansea, Reading und Watford nun einen der prestigeträchtigsten Trainerposten des englischen Fußballs inne.

Liverpool-Präsident Tom Werner ist sich sicher, dass der "sehr spannende und talentierte junge Trainer" einen "offensiven, unnachgiebigen" Fußball an die Anfield Road bringen werde: "Swansea war letzte Saison mit seiner unterhaltsamen Spielweise eine Offenbarung." Von Liverpools Leistungen konnte man das nur allzu selten behaupten: Vor allem zuhause enttäuschten die Reds mit nur sechs (!) Siegen. Klubbesitzer Henry glaubt jedenfalls fest daran, "dass die Richtung, die der Klub eingeschlagen hat, zu Meisterschaften führen wird". Der ruhmreiche LFC wartet seit 1990 auf Meistertitel Nr. 19.