Bundesliga

Christian Riethmüller tritt beim VfB Stuttgart zurück

Schluss in Präsidium und Aufsichtsrat

Riethmüller tritt beim VfB zurück

Schluss beim VfB: Christian Riethmüller.

Schluss beim VfB: Christian Riethmüller. picture alliance / Pressefoto Baumann

Ende März hatten die Ultras des VfB Stuttgart via Statement den Rücktritt des gesamten e.-V.-Präsidiums gefordert, also das Aus für Präsident Claus Vogt sowie die Präsidiumsmitglieder Rainer Adrion und Christian Riethmüller. Knapp drei Wochen später nahm der Erste aus dem Trio tatsächlich seinen Hut.

Wie der VfB in einer knappen Mitteilung bekanntgab, hat Riethmüller an diesem Mittwoch "die Organe des VfB, insbesondere das Präsidium und den Aufsichtsrat, darüber informiert, dass er seine Ämter als Mitglied des Präsidiums des VfB Stuttgart 1893 e.V. und des Aufsichtsrats der VfB Stuttgart 1893 AG mit sofortiger Wirkung niederlegt".

Eine konkrete Begründung liefert der Klub nicht mit. Klar ist allerdings, dass Riethmüller im anhaltenden Machtkampf beim schwäbischen Champions-League-Aspiranten zuletzt immer stärker unter Druck geraten war.

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Vor kurzem hatte sich eine Gruppe mit dem Namen "Zukunft_VfB" an die Öffentlichkeit gewandt, die in einem dreiseitigen Aufruf massiv gegen Vogt schoss und allein dessen sofortigen Rücktritt forderte. Die Dokumenteneigenschaften legen dabei nahe, dass Riethmüller der Autor der Zeilen ist, was dieser jedoch bestreitet. Er sei lediglich von den Initiatoren gebeten worden, "über ihr Statement, an dessen Entstehen ich weder auslösend noch inhaltlich beteiligt war, zu schauen und es vor allem auf formale Details zu prüfen", erklärte er.

Ultras forderten das Aus für "Sebastian Müller"

Beim Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim (3:3) am 31. März war in der Cannstatter Kurve zudem ein Plakat mit der Aufschrift "Vogt, Adrion und Sebastian Müller raus" entrollt worden. "Sebastian Müller" war dabei als Pseudonym für Riethmüller zu verstehen, der als Informant hinter einem Blog vermutet wird, der im Frühjahr 2023 Stimmung gegen Vogt machte.

Kurz vor dem Heidenheim-Spiel hatten Riethmüller und Adrion angekündigt, auf der Mitgliederversammlung, die auf den 28. Juli vorgezogen wurde, die Vertrauensfrage zu stellen, "ob sie die Geschäfte des e.V. bis wenigstens zur nächsten Mitgliederversammlung 2025, bei der reguläre Wahlen für Präsidium und Vereinsbeirat stattfinden, weiterführen sollen". Von Vogt waren beide bereits vorher abgerückt.

Womöglich auch, um damit Druck auf Vogt aufzubauen, hat Riethmüller sein Aus nun vorzeitig besiegelt. Der 49-jährige Tübinger, der beim Buchhandelsunternehmens Osiander Vorsitzender der Geschäftsführung ist, war seit dem 18. Juli 2021 Präsidiumsmitglied.

jpe

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