Basketball

Reunion-Party in OKC - Ärgern die Lakers die Spurs?

NBA, 1. Play-off-Runde: Clippers und Memphis zum Zweiten

Reunion-Party in OKC - Ärgern die Lakers die Spurs?

Wie gut kommt er durch gegen die ehemaligen Kollegen? James "The Beard" Harden, hier gegen OKC-Block-Monster Serge Ibaka (li.).

Wie gut kommt er durch gegen die ehemaligen Kollegen? James "The Beard" Harden, hier gegen OKC-Block-Monster Serge Ibaka (li.). Getty Images

(1) Oklahoma City Thunder vs. (8) Houston Rockets (Hauptrundenbilanz: 2:1)

Noch keine zwölf Monate ist es her, da unterlagen die Oklahoma City Thunder den Miami Heat in den NBA-Finals. Trotz der Niederlage war man sich sicher: dieses Team, bestückt mit so viel Talent, wird früher oder später Meisterschaften einfahren. Nun, knapp ein Jahr später, gehen die Thunder erneut als Topfavorit im Westen ins Rennen. Und das, obwohl sich die Franchise zu Saisonbeginn von einem Leistungsträger trennte: James Harden, durch seine üppige Gesichtsbehaarung bekannt, wurde zu den Houston Rockets getradet und sorgte fortan für Begeisterung in der texanischen Metropole. In Oklahoma City machte sich das Fehlen von "The Beard" zumindest auf dem Papier nicht bemerkbar: 60 Siege standen schlussendlich auf der Habenseite. Hinter den Heat im Osten die zweitmeisten der Liga. Auch weil Kevin Durant (28,1 Punkte) und Russell Westbrook (23,2) mit Kevin Martin (14,0) einen fähigen dritten Scorer erhielten.

Vorschau Eastern Conference

In Houston herrscht ebenfalls Euphorie, mussten die Fans in den Play-offs in den vergangenen Jahren doch meist den anderen Teams zusehen. Die Zeit ist jetzt erst einmal vorbei, auch dank der Verpflichtungen von Spielmacher Jeremy Lin, Carlos Delfino und Omer Asik. Dazu lauert mit Chandler Parsons eine gefährliche Waffe hinter der Dreipunktlinie (Quote: 38,5 Prozent). Und dass sich der Meister von 1994 und 1995 nicht verstecken muss, bewies das letzte Aufeinandertreffen mit den Thunder Ende Februar: Houston setzte sich mit 122:119 durch, Harden erzielte überragende 46 Punkte. Wenngleich auch erwähnt werden muss, dass OKC die zwei weiteren Partien in überzeugender Manier mit durchschnittlich 26 Zählern (!) Vorsprung gewann.

(2) San Antonio Spurs vs. (7) Los Angeles Lakers (2:1)

Hochkaräter unter den Körben: Tim Duncan und Dwight Howard (re.).

Hochkaräter unter den Körben: Tim Duncan und Dwight Howard (re.). Getty Images

Zum 16. Mal in Folge sind die San Antonio Spurs in der Post Season vertreten. Als West-Zweiter haben die Schützlinge von Trainer-Routinier Gregg Popovich zuerst Heimrecht und treffen dabei auf die Los Angeles Lakers. Mit dabei wird dann auch Tracy McGrady sein, den San Antonio zum Hauptrundenende unter Vertag nahm. Wie so häufig stellt sich bei den Texanern die Frage: Wie viel haben Tony Parker, Tim Duncan und Co. noch im Tank? Langt es nochmal für einen Finals-Run oder geht dem Meister von 2007 vorzeitig die Luft aus?

In Los Angeles hatte man zuletzt ganz andere Sorgen als über Meisterschaft Nummer 17 nachzudenken. Eine chaotische Regular Season, Trainerwechsel inbegriffen, viele Verletzungen, kaum Spielrhythmus und das Bangen um die Play-off-Teilnahme zierten das Lakers-Bild. Zwar schafften es die Kalifornier mit Hängen und Würgen unter die besten 16 Teams - seit der Einführung dieses Modus 1983/84 verpassten die Lakers ohnehin nur zweimal die K.o.-Runde -, aber musste die traditionsreiche Franchise dafür den schwerwiegenden Verlust von Kobe Bryant (Achillessehnenriss) hinnehmen. Gegen San Antonio stehen somit Dwight Howard (17,1 Punkte / 12,4 Rebounds) und Pau Gasol (13,7 / 8,6) umso mehr in der Pflicht.

(3) Denver Nuggets vs. (6) Golden State Warriors (3:1)

Auf ihn müssen die Denver Nuggets um Kosta Koufos (re.) besonders achten: Scharfschütze Stephen Curry.

Auf ihn müssen die Denver Nuggets um Kosta Koufos (re.) besonders achten: Scharfschütze Stephen Curry. Getty Images

In den 41 Heimspielen der Regular Season gingen die Denver Nuggets sage und schreibe 38 Mal als Sieger vom Parkett. Eine beeindruckende Bilanz, die Denver am Ende Platz drei der Western Conference bescherte. Kurzum bedeutet das: Heimvorteil in Runde 1! Sucht man nach dem Rezept der Nuggets, so kommt man schnell zu dem Ergebnis: In der "Mile-High-City" ist die Mannschaft der Star. Sechs Spieler punkteten im Schnitt zweistellig. Und auch Rückschläge, wie das Saison-Aus von Danilo Gallinari (Kreuzbandriss), wurden verkraftet und im Kollektiv kompensiert.

Denvers Gegner sind die Golden State Warriors. Für das Team aus der Bay Area ist es die erste Play-off-Teilnahme seit einer gefühlten Ewigkeit. 2006/07 waren die Warriors das letzte Mal am Start und sorgten dabei jedoch für eine faustdicke Überraschung: Als Achter schickten die Kalifornier die topplatzierten Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki in die Sommerpause. Aus dem Kader von damals ist nur noch Andris Biedrins übrig geblieben. Für einen erneuten Paukenschlag, und nichts anderes wäre es, falls Golden State in Runde zwei einzöge, sind diesmal andere zuständig. Allen voran Stephen Curry (22,9 Punkte, 6,9 Assists), der mit 272 versenkten Dreiern einen neuen Hauptrunden-Rekord aufstellte.

(4) Los Angeles Clippers vs. (5) Memphis Grizzlies (3:1)

Chris Paul gegen Mike Conley

Ein Schlüsselduell: Clippers-Spielmacher Chris Paul gegen Mike Conley. getty images

Wie schon im Vorjahr stehen sich auch in dieser Saison die Los Angeles Clippers und Memphis Grizzlies in der ersten Runde gegenüber. Der einzige Unterschied der Neuauflage: Diesmal würde ein entscheidendes siebtes Spiel in Los Angeles stattfinden. Im Vorjahr setzten sich die Clippers in diesem in Memphis durch und beendeten damit eine der spannendsten und dramatischsten Play-off-Serien in der jüngsten Vergangenheit.

Für Los Angeles war die abgelaufene Hauptrunde eine Rekordsaison: Über 50 Siege, die meisten Auswärtssiege in der Franchise-Geschichte (24). Außerdem gewannen die Clippers erstmals alle vier Duelle gegen die Lakers und sicherten sich zum ersten Mal den Titel in der Pacific Division. Mit Chris Paul stellt man zudem noch den All-Star-Game-MVP und zweitbesten Passgeber der Liga (9,7 Assists). Die Grizzlies beendeten die Regular Season ebenfalls wie die Clippers mit 56 Erfolgen. Selbst der Trade von Small Forward Rudy Gay (17,4 Punkte) fügte Memphis keinen Schaden hinzu. Die große Stärke der Grizzlies: die Defense. Das Team aus Tennessee ließ durchschnittlich nur 89,3 Zähler zu – Liga-Bestwert!

NBA - das war die Regular Season