Jahn-Trainer Achim Beierlorzer veränderte seine Startelf gegenüber dem 0:2 in Sandhausen auf zwei Positionen: Freis, der sein Startelfdebüt feierte, und Stolze rückten für Nietfeld (Bank) und Sörensen (Gelb-Rot-Sperre) ins Team.
Auf der Gegenseite tauschte Unions Coach Jens Keller im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei Erzgebirge Aue einmal: Gogia begann anstelle von Skrzybski (Bank).
Beide Teams gingen von Beginn an hohes Tempo. Der Jahn zog situativ ein frühes Pressing auf, das Union aber nicht vor unlösbare Probleme stellte. Im Gegenteil: Die Berliner gefielen sich als Kontermannschaft und überrumpelten die Hausherren immer wieder, wenn diese Räume zwischen den Pressinglinien offenbarten.
Ein Beispiel gefällig? Nach einem Regensburger Eckball dauerte es nur Sekunden, ehe Polter und Hartel das Spielfeld mit zwei Vertikalpässen überquerten. Gogia versuchte es mit einem Heber aus 25 Metern, verfehlte das Tor aber (12.). Gelegentlich trug aber auch die aggressive Spielweise der Hausherren Früchte: Als Geipl Kroos den Ball abluchste und Adamyan steil schickte, prüfte der Busk per sattem Rechtsschuss (18.).
42 Sekunden zwischen Elfmeter- und Gegentorfrust
Dann wurde es kurios: Erst verschoss Geipl einen Foulelfmeter (20., Pedersen an Grüttner), dann konterte Union im Gegenzug: Hedlund hatte zu viel Platz auf rechts und passte flach in die Mitte, wo Polter mühelos einschob (21.). Danach waren die Hauptstädter besser, immer wieder erwischten die Eisernen den Jahn ungeordnet. Kroos aus 17 Metern (37.), Polter (40.) und Gogia (42.) hatten allesamt zu viel Platz für den Torschuss, ließen die Hausherren aber aufgrund fehlender Effektivität im Spiel.
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Jahn hadert - Gogia nutzt es aus
Das schon im ersten Durchgang unterhaltsame Spiel nahm in der zweiten Hälfte nochmals an Fahrt auf. Dabei ging es hin und her: Hartel verzog aus 20 Metern (55.), auf der Gegenseite riss Busk die Faust bei Adamyans Knaller hoch (56.). Dann offenbarten sich einmal mehr die Unterschiede zwischen beiden Teams. Erst bekam Regensburg Mees zu Recht einen Elfmeter verweigert, anschließend erhöhte Union wieder im Gegenzug auf 2:0. Pentke parierte zwar stark gegen Polter, den zweiten Nachschuss versenkte Gogia aber überlegt im rechten Eck (57.).
Regensburg konnte sich in Sachen Einsatzbereitschaft nichts vorwerfen lassen, die Beierlorzer-Elf spielte weiter auf ihren ersten Treffer. Joker Mees spielte sich dabei in den Vordergrund, traf aber erst den Pfosten (66.), dann fischte Busk den Schlenzer sehenswert aus dem rechten Eck (68.). Union verwaltete das Ergebnis, hatte mit den nie aufsteckenden Hausherren aber mehr Mühe als wohl erwartet. Trotz aller Leidenschaft der Oberpfälzer reichte es nicht mehr zu einem Treffer.
Der Jahn bleibt somit das zweitschwächste Heimteam der Saison (drei Punkte) und darüber hinaus zum vierten Mal in den letzten fünf Spielen ohne eigenes Tor. Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) bietet sich die nächste Chance beim Gastspiel in Aue. Union Berlin hat bereits am Samstag (13 Uhr) Greuther Fürth zu Gast und kann dort den vierten Sieg in Serie einfahren.