"Das Ziel der Innenminister sollte ein einheitliches Vorgehen aller Länder sein, wie es das in der Vergangenheit gab", betonte Caffier am Freitag.
Caffier kritisierte die Entscheidung. Die Entscheidung wirke weder der Gewalt im Fußball noch der damit einhergehenden Belastung der Polizei entgegen, stellte er in Schwerin fest. "Es würde lediglich den Landeshaushalt entlasten."
Der CDU-Politiker, der auch Sprecher der Unions-Ressortchefs ist, hatte sich mehrfach aus grundsätzlichen Erwägungen heraus gegen eine Kostenbeteiligung der Vereine ausgesprochen. Nach seiner Ansicht müssen dann auch Veranstalter anderer Sportereignisse oder großer Konzerte zur Bezahlung der Polizeieinsätze herangezogen werden.
Bei den Größenordnungen, die diese Bescheide beinhalten, macht sich das schon deutlich bemerkbar.
DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball
Caffier betonte, dass die Sicherheit bei Fußballspielen nur im engen Zusammenwirken aller beteiligten Institutionen, vor allem der Vereine, der Fanvertreter und der Polizei, nachhaltig verbessert werden könne.
Rauball: Flickenteppich sorgt für Chancenungleichheit
DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball sorgte sich angesichts der Entscheidung um die Chancengleichheit im Profi-Fußball, wenn die Bundesländer die Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts unterschiedlich umsetzen. "Wir haben eine Art Flickenteppich, was die Gebührenfrage möglicherweise anbelangt. Einige Vereine werden in Anspruch genommen, andere nicht. Bei den Größenordnungen, die diese Bescheide beinhalten, macht sich das schon deutlich bemerkbar."
Sechs Bundesländer wollen keine Zusatzkosten an die Vereine weiterleiten
Aktuell äußerten sechs Bundesländer, dass sie nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts derzeit kein Geld von Vereinen im Falle von zusätzlichen Polizeikosten verlangen wollen.
Während Rheinland-Pfalz nach der Urteilsverkündung am Freitag erwägt, Vereine an den Kosten für Polizeieinsätze zu beteiligen, lehnten dies Niedersachsen, Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein ab. Fünf Länder sind noch unentschlossen, aus drei Innenministerien gab es zunächst keine aktuelle Reaktion. Das Thema soll bei der Innenministerkonferenz im Juni diskutiert werden.