Die Talfahrt der Arminia hält mit der siebten Niederlage im achten Saisonspiel unvermindert an. Vor allem die Art und Weise, wie die Pleite gegen den MSV zustande kam, ärgerte die Verantwortlichen. Geschäftsführer Ralf Schnitzmeister fand es "einfach nur unerklärlich". Ziege fand keinen passenden Ansatz einer Erklärung für die dürftige Darbietung seiner Schützlinge: "Wir machen uns jeden Tag Gedanken, und die Mannschaft arbeitet auch gut. Dann kommt sie hier ins Stadion, und nach 15 Minuten ist alles für die Katz. Sie machen Anfängerfehler. Immer erst wenn wir hinten liegen, fangen sie damit an, das zu machen, was sie von Anfang an machen sollen."
Sein Team rannte nach Treffern von Sefa Yilmaz (5.), Srdjan Baljak (9.) und Bruno Soares (15.) bereits nach einer Viertelstunde einem 0:3 hinterher, konnte dem Spiel keine Wende mehr geben und sorgte für Resignation. "Wir haben uns vorgenommen, Druck zu machen, doch der Schuss ist nach hinten losgegangen. Die ersten 15 Minuten sind nicht zu entschuldigen", sagte Torhüter Dennis Eilhoff.
Der Trainer gerät nach dem schlechtesten Saisonstart der Arminia seit 1987 - damals stieg Bielefeld ab - immer mehr unter Druck. "Wir werden mit Ziege in dieser Woche ein ernsthaftes Gespräch führen", ließ Vereinspräsident Wolfgang Brinkmann wissen. Der 38-Jährige sei allerdings "nicht alleinverantwortlich" für die Krise. Das sieht auch Ziege selbst so. "Mir ist das aber zu einfach, dass immer nur der eine Schuld haben soll", meinte der Europameister von 1996, wohl wissend, dass es "nach so einer Serie normal ist, dass über den Trainer diskutiert wird".
Die Ratlosigkeit, die unser Trainer gerade hat, haben wir alle.
Geschäftsführer Ralf Schnitzmeister
Der soll zunächst auch im Auswärtsspiel bei 1860 München am Samstag (13 Uhr) auf der Bank sitzen, davon geht zumindest Schnitzmeier aus. Viele Fragezeichen bei den Ostwestfalen, keine passenden Antworten - auch nicht vom Geschäftsführer: "Die Ratlosigkeit, die unser Trainer gerade hat, haben wir alle."
