Bundesliga

Rani Khedira sagt Tunesien für die WM ab

Der Augsburger begründet seine Entscheidung

Rani Khedira sagt Tunesien für die WM ab

Entschied sich gegen Länderspiele mit Tunesien: Rani Khedira.

Entschied sich gegen Länderspiele mit Tunesien: Rani Khedira. imago

Als Gründe nannte der Mittelfeldspieler unter anderem fehlende Sprachkenntnisse, die knappe Zeit und die Fairness gegenüber den anderen Spielern. In einem Telefonat teilte der 24-Jährige dem tunesischen Verband seine Entscheidung am Dienstagabend mit. "Es hat mich mit Stolz erfüllt, dass der Verband an mich gedacht hat", betonte Khedira am Mittwoch und nannte anschließend die Gründe für seine Absage.

"Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, ich spreche nur Deutsch. Das war ausschlaggebend", erklärte der Mittelfeldspieler. "Mein Spiel ist von Kommunikation geprägt, von Anweisungen und taktischen Dingen. Die Zeit ist zu knapp, das ist zu schwierig. Ich kann dem Team nicht mit meiner besten Leistung helfen." Außerdem wolle er gegenüber den anderen Spielern fair sein: "Sie haben sich in den vergangenen zwei Jahren den Arsch aufgerissen. Ich will keinem von ihnen den Platz wegnehmen."

Sie haben sich in den vergangenen zwei Jahren den Arsch aufgerissen. Ich will keinem von ihnen den Platz wegnehmen.

Rani Khedira mit Blick auf Tunesiens Nationalspieler

Er habe sich die Entscheidung nicht leichtgemacht, betonte Khedira: "Es war ein langer Prozess mit meinem Umfeld. Mein Papa ist stolzer Tunesier. Ich trage beide Länder im Herzen und wünsche ihnen das Beste. Aber am Ende war es die richtige Entscheidung." Der tunesische Verband habe verständnisvoll auf seine Absage reagiert, berichtete Khedira.

Der jüngere Bruder von Weltmeister Sami Khedira besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft, er wurde in Stuttgart geboren und ist dort aufgewachsen. Er spielte für diverse U-Mannschaften des DFB, zuletzt 2013 für die U 19. Nach der erfolgreichen WM-Qualifikation buhlte der tunesische Verband seit dem vergangenen Herbst intensiv um Khedira. Ursprünglich wollte dieser seine Entscheidung im März treffen, nun fiel sie schon früher.

David Bernreuther

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