Was war passiert? Bei einem Gäste-Konter unmittelbar vor dem Pausenpfiff flog aus Richtung der Atletico-Bank plötzlich ein zweiter Ball auf das Spielfeld im Estadio Vicente Calderón. Das Leder wäre beinahe in den Füßen des Malaga-Spielers, der an der Atletico-Bank vorbeimarschierte, gelandet. Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz ließ weiterspielen, der Angriff brachte nichts ein. Für Irritationen dürfte der Vorfall bei den Gästespielern allemal gesorgt haben.
Da der Urheber des Ballwurfs nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte, musste Simeone als Verantwortlicher auf die Tribüne, von dort aus durfte er letztlich den Siegtreffer der Colchoneros durch Angel Correa (62.) bejubeln. "Der Schiedsrichter hat richtig gehandelt und sich an die Vorschriften gehalten", sagte Simeone zu seiner Verbannung. TV-Bilder entlasten den Argentinier, der 45-Jährige warf den Ball nicht selbst. Unmittelbar vor den Geschehnissen sieht man aber, wie Simeone die Bank verlässt und wegen des zweiten Balles sogleich interveniert. Nun spekulieren spanische Medien, Simeone hätte den Balljungen kurz zuvor zu der unfairen Aktion angestiftet. "Es war ein Junge, der neben mir stand, aber das bedeutet nichts", sagte Simeone lediglich.
Simeone bis Saisonende auf der Tribüne?
Restlos wird der Vorfall wohl nicht mehr aufgeklärt werden. So oder so: Simeone muss mit einer Strafe rechnen. Eine Geldbuße sowie eine Sperre von drei Spielen stehen im Raum. Im Kampf um die Meisterschaft könnte dies ein entscheidender Nachteil sein, der Coach würde damit bei keinem der restlichen Spiele in der Meisterschaft an der Linie stehen. Atleticos Meisterschaftschancen würden dadurch sicherlich nicht steigen.