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Pure Dominanz! Seattle gewinnt den Super Bowl

Super Bowl: Seahawks besiegen Denver Broncos 43:8

Pure Dominanz! Seattle gewinnt den Super Bowl

Fairer Verlierer: Denvers Quarterback Peyton Manning gratuliert seinem Kontrahenten Russell Wilson.

Fairer Verlierer: Denvers Quarterback Peyton Manning gratuliert seinem Kontrahenten Russell Wilson. Getty Images

Der Titel des MVP ging anschließend an den herausragenden Linebacker Malcolm Smith, der unter anderem mit einem "Pick Six" geglänzt hatte. Seahawks-Quarterback Russell Wilson, der 18 seiner 25 Pässe komplettierte (206 Yards, zwei TD-Pässe, keine Interception), war nach einer ebenfalls großartigen Leistung zwar nicht der "wertvollste Spieler", dafür aber nach Coach Pete Carroll der erste Seahawks-Akteur, der die Lomardi-Trophy in die Hände bekam.

Die bevorzugten Receiver des 25-Jährigen Spielmachers waren Doug Baldwin (fünf Receptions für 66 Yards) und Jermaine Kearse (4/65). Die erfolgreichsten Sprinter der Seahawks waren Percy Harvin (45 Yards) und Marshawn Lynch (39). Auf der anderen Seite warf ein am Ende enttäuschter Manning zwar 49 Pässe und brachte davon 34 an den Mann, zweimal flog das Ei jedoch in die Hände des Gegners, ein weiteres Mal erzwang Seattles-Defense einen Fumble. Demaryius Thomas sammelte bei 13 gefangenen Pässen 118 Yards, Wes Welker 84. Dies waren jedoch die einzigen Zahlen, die am Ende für Denver sprachen. Eine Chronologie der Ereignisse:

Vor dem Spiel: Viel "Stars and Stripes"

Kurz nach Mitternacht deutscher Zeit stand zunächst einmal der übliche amerikanische Patriotismus auf dem Programm. Der inoffiziellen Hymne "America the Beautiful" folgte die US-Nationalhymne in einem weiß-blau-roten Fahnenmeer aus "Stars and Stripes". Gesungen wurde der "Star-Spangled-Banner" von der viermaligen Grammy-Gewinnerin Renée Fleming. Wohlgemerkt: Fehlerfrei, anders als bei Christina Aguilera, der vor drei Jahren beim Super Bowl XLV in Dallas ein Patzer unterlaufen war. Direkt nach der musikalischen Einlage wurde es dann aber ernst. Der "Coin Flip" stand an: Seattle gewann und entschied sich, zunächst die Defensive aufs Feld zu schicken. Eine kluge Entscheidung!

Safety! Broncos vermasseln den Start

Denn schon beim ersten Snap unterlief den Broncos ein folgenschwerer Fehler. Manning gab noch letzte Kommandos, da passte Center Manuel Ramirez das Ei bereits zu seinem Quarterback. Dieser war komplett von der Rolle und eilte dem vorbeigeflogenen Leder, das sich in Denvers Endzone bewegte, hinterher. Dort wurde es zwar von Knowshon Moreno aufgesammelt, doch wurde der Running Back auch in der Endzone getackelt. Die Folge: Safety, zwei Punkte für Seattle sowie Ballbesitz nach einem "Free Kick" der Broncos. Immerhin konnte Denvers Verteidigung Schadensbegrenzung betreiben und gewährte Seattle nur ein Fieldgoal. Steven Hauschka traf ohne Probleme aus 31 Yards.

Lynch wirft den "Beast Mode" an

Doch die "Halbzeit des Schreckens" für das Team aus Colorado ging jetzt erst richtig los. Einem "Three-and-Out" folgte ein weiteres Hauschka-Fieldgoal für Seattle. Diesmal aus 33 Yards (8:0). Denver dagegen hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ein First Down verbuchen können. Dies gelang auch beim folgenden Drive nicht. Erst leistete sich Moreno einen Fumble, den er selbst wieder aufsammelte, ehe Manning seine erste Interception in die Arme von Kam Chancellor warf. Und nun kam Denver nicht mehr nur mit einem Fieldgoal davon: Marshawn Lynch schmiss den "Beast Mode" an und überquerte die Linie für den ersten Touchdown des Abends zum 15:0.

Manning von der Rolle: "Pick Six", 0:22

Alles, was aus Denvers Sicht schiefgehen konnte, ging auch schief. Beim nächsten Kick-Off verlor Trindon Holliday das Spielgerät, hatte aber Glück, dass er zuvor schon mit seinem Knie am Boden war und damit der Spielzug für beendet galt. So durfte Manning nun endlich mal seine Offensivmaschine anwerfen und bescherte den Broncos nicht nur das erste First Down, sondern auch jede Menge Raumgewinn. Doch die beste Defensive der NFL machte ihrem Namen erneut alle Ehre: Unter starker Bedrängnis landete ein weiterer Pass Mannings bei Malcolm Smith, der sofort in Richtung Broncos-Endzone aufbrach und den "Pick Six" vollendete. Hauschkas Bonus-Kick war auch gut - und der Vorsprung der Seahawks somit schon auf 22 Punkte angewachsen.

Doch einmal durfte der 37-Jährige Star-Quarterback noch vor der Halbzeitpause. Manning schaffte es auch in die gegnerische "Red Zone", doch bei "4th and 2" an der 19-Yard-Linie schafften die Broncos kein neues First Down - Turnover - und gleichzeitig das Ende einer wahren Horror-Halbzeit.

Halbzeitshow: Bruno Mars und die Red Hot Chili Peppers begeistern NYC

Nun hieß es Durchschnaufen, gleichermaßen für Protagonisten und Zuschauer. Doch während sich die Spieler in den Kabinen auf den zweiten Durchgang vorbereiteten, vergnügten sich die Fans im Stadion und vor den TV-Geräten mit der traditionell pompösen Halbzeitshow. Bruno Mars und die Red Hot Chili Peppers traten auf und unterhielten das Publikum mit tollem Sound fantastischen Lichteffekten. Die US-Band ließ es sich auch nicht nehmen, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, oberkörperfrei das Metlife Stadium zu rocken, ehe der Kunstrasen schnellstmöglich wieder für das Spiel geräumt wurde.

Denvers Desaster nimmt seinen Lauf, Seattle erhöht auf 36:0!

Schlimmer ging es nimmer aus Sicht der Broncos? Doch! Das Desaster nahm auch in der zweiten Hälfte seinen Lauf. Denn schon mit dem Kick-Off schraubten die Seahawks das Ergebnis weiter in die Höhe. Percy Harvin sprintete von der eigenen 13-Yard-Linie einmal quer über den Rasen in die Endzone - Touchdown. Es zog sich wie ein roter Faden durch das Spiel. Demaryius Thomas, ansonsten einer der sichersten Receiver Mannings, ließ bei einem weiteren Drive das Ei fallen. Erneut antwortete Seattle mit einem Touchdown. Jermaine Kearse tankte sich durch die Lücken der Broncos-Verteidigung zum 36:0!

Immerhin nicht zu null: Manning auf Thomas

</p Jener Thomas war es dann auch, der Denver mit dem Ende des dritten Viertels erstmals auf die Anzeigetafel brachte. 45 Minuten hatte es also gedauert, bis die beste Offensive der Liga, die während der regulären so ziemlich jeden Rekord gebrochen hatte, seine ersten Punkte erzielte. Wide Receiver Thomas fing einen 14-Yard-Pass Mannings. Wes Welker verwertete anschließend die "Two-Point-Conversion" zum 8:36. Seattles Antwort kam prompt: Doug Baldwin trug sich per TD-Pass noch in die Scoringliste ein. Und die gefürchtete Defensive der Seahawks hatte noch immer nicht genug, provozierte knapp vier Minuten vor Schluss einen Manning-Fumble. Dann aber konzentrierten sich die Schützlinge von Pete Carroll auf die Feierlichkeiten.

Bilder zum Super Bowl XLVIII