2. Bundesliga

Psycho-Spielchen gestartet: Mefferts Gruß nach Heidenheim

HSV-Profi sieht Sieg des Rivalen und "ein ziemlich krummes Ding"

Psycho-Spielchen gestartet: Mefferts Gruß nach Heidenheim

Einschwören auf das letzte reguläre Spiel in der Liga: HSV-Profi Jonas Meffert (li.) und Baker Jatta.

Einschwören auf das letzte reguläre Spiel in der Liga: HSV-Profi Jonas Meffert (li.) und Baker Jatta. IMAGO/Zink

Drei Relegationen hat Jonas Meffert schon mit Zweitligaklubs bestritten. Und jeweils verloren. 2015 mit dem KSC, 2021 mit Kiel und 2022 mit dem HSV. Trotz des Hamburger 2:1-Erfolges gegen Greuther Fürth deutet vieles auf eine vierte hin. Noch aber denkt der Mittelfeld-Chef nicht daran und eröffnet die Psycho-Spielchen in Richtung Heidenheim.

Während Torwart Daniel Heuer Fernandes und Torjäger Robert Glatzel am späten Samstagabend erklärten, sie hätten das 1:0 des Tabellenzweiten gegen den SV Sandhausen zuvor nicht gesehen, weil sie ihren Mittagschlaf vor der eigenen abendlichen Aufgabe abgehalten hätten, bekannte der 28-Jährige: "Ich habe das Spiel gesehen." Und restlos überzeugt war er nicht: "Man hat gemerkt, dass das ein ziemlich krummes Ding war."

"Wir haben überhaupt nichts mehr zu verlieren"

Die Gründe für den zwar hoch verdienten, aber doch mühevollen Sieg gegen das Schlusslicht und den eigenen kommenden Gegner sieht er in der Ausgangslage: "Wir haben überhaupt nichts mehr zu verlieren, Heidenheim aber kann plötzlich wieder alles verlieren." Das ist gemessen an den Ansprüchen und ursprünglichen Saisonzielen natürlich eine sehr vereinfachte Darstellung, angesichts der Entwicklung der zurückliegenden beiden Wochen indes ist sie durchaus zutreffend.

Spiele des Hamburger SV

Vor zwei Wochen lag der HSV bereits vier Zähler hinter den Heidenheimern, ein Endspiel mit Aufstiegs-Chance in Sandhausen schien wenig realistisch. Jetzt, da der Relegationsrang definitiv abgesichert ist, kann der HSV zumindest am letzten Spieltag dieser Saison tatsächlich nur noch etwas gewinnen.

Ich habe Respekt davor, dass sie ihr Spiel in dieser Situation gewonnen haben.

Jonas Meffert

Meffert versucht den Druck auch verbal auf den FCH zu erhöhen, stellt aber gleichzeitig klar: "Ich habe Respekt davor, dass sie ihr Spiel in dieser Situation gewonnen haben. Denn ich weiß, wie schwer das ist, wenn man so viel zu verlieren hat wie Heidenheim." Der gebürtige Kölner spricht eine leidvolle Erfahrung an, die er am Ende der Spielzeit 2020/21 mit Holstein Kiel gemacht hat. Zwei Partien vor dem Ende lagen die Störche vier Zähler vor dem Relegationsrang, brauchten aus den Spielen in Karlsruhe und gegen Darmstadt nur noch einen Sieg. "Wir haben beide Spiele verloren, ich weiß daher, dass das möglich ist." Und genau aus diesem Schmerz von vor zwei Jahren schöpft er nun Zuversicht. "Ich bin gespannt, wie Heidenheim jetzt damit umgeht."

"Nachlegen ist auch schwer"

Eine kleine verbale Offensive in Richtung Ostalb, ausdrücklich jedoch nicht, ohne Respekt zu zollen. "Vor unserem Sieg gegen die Fürther", sagt er, "habe ich aber noch mehr Respekt, denn wir mussten nachlegen, das ist auch schwer." Sonntag müssen sie nicht nachlegen, weil alle Partien zeitgleich stattfinden, aber mit einem eigenen Sieg und der erhofften Regensburger Schützenhilfe zum Überholmanöver ansetzen. Sonst geht es für Meffert in die vierte Relegation. 

Sebastian Wolff

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