Int. Fußball

PSG setzt Frist für Galtier - Bei Messi bleibt eine Option

Unruhe in Paris

PSG setzt Frist für Galtier - Bei Messi bleibt nur eine Option

Dürften beide gehen - in verschiedene Richtungen: Lionel Messi (li.) und Christophe Galtier.

Dürften beide gehen - in verschiedene Richtungen: Lionel Messi (li.) und Christophe Galtier. IMAGO/NurPhoto

Ungeschlagen war Paris St. Germain in die WM-Pause gegangen, die Saison bis dahin weitgehend nach Plan verlaufen. Weiterer Auftrieb, nachdem die beiden Offensiv-Stars des Teams das Finale in Lusail zu ihrem Finale gemacht hatten: Fehlanzeige. Das ernüchternde 0:1 gegen Lyon am Sonntag war bereits die achte Pflichtspiel-Niederlage im noch jungen Kalenderjahr 2023 - inklusive des Ausscheidens in der Champions League gegen den FC Bayern und im französischen Pokal bei Erzrivale Marseille.

Der Abstand auf die Verfolger in der Liga beträgt nach den beiden jüngsten Misserfolgen gegen Rennes und Lyon nur noch sechs Punkte - ein Polster, das dem qualitativen Vorsprung des Kaders vor dem Rest der Ligue 1 nicht mal ansatzweise gerecht wird. Einem "L'Equipe"-Bericht zufolge wird nun auch Trainer Christophe Galtier angezählt. Demnach herrscht in der Vereinsführung mit Blick auf die mitunter lustlosen Auftritte immer mehr Zweifel, ob der 56-Jährige noch Gehör bei der Mannschaft findet.

Zwar sei es eigentlich der Plan gewesen, über die Zukunft des Coaches erst nach Ende der Saison zu entscheiden - seit der katarischen Übernahme hat PSG erst zweimal während einer Saison den Trainer gewechselt -, doch der Kredit Galtiers scheint zunehmend aufgebraucht. Nach dem kniffligen Spiel bei Galtiers Ex-Klub Nizza am kommenden Samstag und dem Gipfeltreffen mit dem Tabellenzweiten aus Lens am 15. April soll die Lage noch einmal neu bewertet werden. Dann steht auch eine Entlassung im Raum.

Selbst wenn Galtier kurzfristig noch das Ruder herumreißen sollte, gilt es in Frankreich als fast ausgeschlossen, dass er in der kommenden Saison noch PSG trainiert. Auch wenn der Verein sich mit dem Titel in der Liga zum alleinigen französischen Rekordmeister küren würde, ist die laufende Saison eine verlorene. Obwohl Galtier noch auf der Trainerbank sitzt, ist er spätestens im Sommer nur eine B-Lösung, die wohl nur dann noch eine Chance auf eine Weiterbeschäftigung hätte, wenn der Verein nicht seinen Wunschtrainer finden sollte.

Messi: Gehaltskürzung oder Abgang?

Ähnlich gering stehen die Aussichten mittlerweile auch auf einen Verbleib von Lionel Messi. Bereits in den vergangenen Wochen galten die Vertragsverhandlungen mit dem Argentinier als festgefahren - und die Pfiffe der eigenen Fans am Sonntag gegen den komplett abgetauchten Angreifer waren alles andere als ein Argument pro PSG. Dass sich Messi in Paris nie so wohlfühlte wie beim FC Barcelona, der nun auch noch eine Rückkehr des Weltmeisters anstrebt, macht die Lage nichts aussichtsreicher - auch wenn verschiedenen Berichten zufolge noch kein Barça-Angebot in Paris eingegangen ist.

Erschwerend kommt nun offenbar auch noch ein Zwang von PSG-Seite hinzu. Aufgrund der Financial-Fairplay-Regularien muss der Verein Zahlen von der Gehaltsliste drücken, auf der Messi weit oben steht. "Wir dürfen uns nicht selbst belügen", zitiert "L'Equipe" eine anonyme Quelle aus dem Verein. "Messi bringt dem Verein zwar Geld ein, aber wir müssen die Gehaltskosten senken." Dementsprechend könnte Paris den 35-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, nur dann an sich binden, wenn Messi auf Gehalt verzichtet. Der Sportzeitung zufolge hat PSG dem Spieler eine Kürzung von einem Viertel vorgeschlagen. 

Es ist wohl die einzige Option, die Paris noch hat - aber keine wahrscheinliche. Zumal es an Alternativen außerhalb Frankreichs, auch außerhalb Europas, nicht mangelt.

mib

Messi jetzt allein vorn: Die Rekordspieler der WM