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Preußen Münster: "Gesicht des Teams soll erhalten bleiben"

Kaderplanung: Langlitz und Daube beenden Karriere, Teklab zu Union St. Gilloise

Preußen Münster: "Das Gesicht der Mannschaft soll erhalten bleiben"

Der Kapitän bleibt: Marc Lorenz (links) soll den Münsteranern auch in der 3. Liga erhalten bleiben.

Der Kapitän bleibt: Marc Lorenz (links) soll den Münsteranern auch in der 3. Liga erhalten bleiben. IMAGO/Rüdiger Wölk

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Generell kann man Preußen Münster nicht den Vorwurf machen, der Verein wisse nicht zu feiern. Der Aufstieg, der seit drei Wochen feststeht und der sich über Monate bereits anbahnte, wurde auch am letzten Wochenende noch mal in vollen Zügen ausgekostet. Emotionale Abschiede, ein Kurzeinsatz für Dauerpatient Dennis Daube beim finalen 3:0 gegen Ahlen, eine Meisterschale vom Verband, eine abendliche Gala, schließlich am Sonntag ein Buskorso durch die Stadt, gekrönt vom Eintrag ins Goldene Buch und dem triumphalen Auftritt auf dem Rathausbalkon - so lautet die Kurzfassung eines unvergesslichen Wochenendes beim Regionalliga-Meister.

Dass Gerrit Wegkamp auf den letzten Metern die Torjägerkanone Wuppertals Serhat Semih Güler überlassen musste, spielte keine Rolle. "Was wir hier haben, ist etwas viel Größeres, dieser Erfolg als Mannschaft. Das ist so viel mehr wert, deswegen ist alles super", so der Stürmer. Die Fan-Choreographien im Stadion beschrieb der 30-Jährige als "magisch".

Langlitz und Daube hören auf

Es waren aber auch die letzten Ausläufer eines Party-Marathons. Im Hintergrund laufen längst die Planungen für die 3. Liga. Die Erkenntnis, dass der SCP dort längst nicht mehr der Maßstab für alle anderen sein wird, ist nicht neu. Zwar steht eine gesunde Basis mit 18 Profis, die einen Vertrag besitzen. Doch an entscheidenden Stellen besteht durchaus noch großer Handlungsbedarf. "Wir müssen unsere Qualität noch mal steigern", sagt etwa Sportchef Peter Niemeyer und nimmt sich selbst gleich in die Pflicht. Denn gerade im Mittelfeldzentrum herrscht nach dem Weggang von Leistungsträger Nicolai Remberg nach Kiel ein Vakuum. Neben dem in jeder Hinsicht wertvollen Routinier Dennis Grote, der mit fast 37 Jahren noch ein Jahr dranhängt, gibt es im Kader noch keinen Sechser. Auch auf der rechten Außenbahn muss etwas passieren, weil Publikumsliebling Henok Teklab zu Europa-League-Viertelfinalist Union St. Gilloise wechselt. Zudem hängen Alexander Langlitz und Dennis Daube ihre Fußballschuhe an den Nagel.

Immerhin verlängerten in der vergangenen Woche mit Wegkamp und dem niederländischen Abwehrmann Thomas Kok zwei Säulen. Sie gehören unter anderem mit den Verteidigern Alexander Hahn und Simon Scherder, Grote und Kapitän Marc Lorenz zur Achse, an der Niemeyer hierarchisch nicht viel verändern möchte. "Das Gesicht der Mannschaft soll erhalten bleiben", sagt er. Nach der mit sechs Wochen ungewöhnlich langen Ruhepause geht es dann am 25. Juni mit der Vorbereitung los. Idealerweise haben die Preußen bis dahin die meisten Vertragsabschlüsse getätigt.

Thomas Rellmann

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