2. Bundesliga

Premiere & Abschied

Frankfurt: Nur 19.000 Zuschauer zugelassen

Premiere & Abschied

Matthias Lehmann gibt sein Heimspiel-Debüt für Frankfurt gegen den Ex-Klub St. Pauli.

Matthias Lehmann gibt sein Heimspiel-Debüt für Frankfurt gegen den Ex-Klub St. Pauli. imago

Sie waren die Dauerbrenner: Theofanis Gekas (34 Ligaspiele für Frankfurt) und Matthias Lehmann (33 Einsätze für St. Pauli). Jetzt spielen beide völlig unterschiedliche Rollen. Der Mittelfeldspieler ist nach seinem Wechsel zur Eintracht weiter gesetzt. Gekas, der seine einzigen Rückrundentore gegen den heutigen Gegner (2:1) erzielte, ist nur noch Reservist. Fraglich ist, wie lange.

Für Eintrachts erfolgreichsten Schützen (16 Treffer) der Spielzeit 2010/11 wird St. Pauli wohl zur Abschiedsvorstellung. Dafür spricht: der 31-Jährige ist nicht einmal zweite Wahl. Trainer Armin Veh setzt auf Neuzugang Erwin Hoffer (24) als zentralen Stürmer. Wäre der Österreicher, der eine Fußprellung nahezu auskuriert hat, ausgefallen, hätte Martin Fenin (24) gespielt. Nur zum Zeitschinden aber, wie in der Schlussphase beim 3:2 in Fürth, ist sich Gekas zu schade. "Wenn es sein sollte, werde ich eine Lösung finden. Es ist kein Problem, Theofanis zu verkaufen", sagt Gekas-Berater Paul Koutsoliakos. Der ist dennoch verwundert über die Entwicklung: "Nach dem Abstieg hatte mich Herr Bruchhagen bekniet, dass Theofanis bleiben müsse."

Nun stehen die Zeichen auf Abschied. Wie auch bei Georgios Tzavellas (23), der mit Augsburg und griechischen Klubs in Verbindung gebracht wird. Gingen beide, wäre es nach der Trennung von Ioannis Amanatidis das Ende der Griechen-Ära in Frankfurt. Premiere hat Matthias Lehmann - wie auch Torhüter Thomas Kessler, der vergangene Saison das Tor der Hamburger hütete. Bei ihrem ersten Heimauftritt im Eintracht-Trikot sind allerdings nur 19 000 Zuschauer wegen der Vorkommnisse nach der Partie gegen Köln zugelassen. Wie sich Fans daneben benehmen, mussten die beiden am Millerntor mit dem Becherwurf gegen Schalke hautnah mit ansehen.

Zur Strafe musste der Mitabsteiger das erste Heimspiel in Lübeck austragen. Lehmann dazu: "Hoffentlich lernen die Fans daraus." Auch ohne die gewohnte Rückendeckung von den Rängen strebt Lehmann den zweiten Sieg an. Seit Freitag trainiert er wieder. Die Verhärtung im linken Oberschenkel ist auskuriert. Weil der 28-Jährige die Eintracht als größere Herausforderung betrachtet, hatte er St. Pauli nach zwei Jahren verlassen. Bei der Mission "Wiederaufstieg" wird ihm eine Schlüsselrolle zugetraut. Sportdirektor Bruno Hübner, dessen erste Neuverpflichtungen Lehmann und Kessler waren, ist überzeugt von den Qualitäten des Mittelfeldspielers: "Matthias kann mitreißen. Er ist ein richtiger Arbeiter. Und torgefährlich." Beim Auftaktspiel hatte Lehmann einen schwachen Tag erwischt. "Das war nicht mein Maßstab", verspricht er baldige Besserung.

Uli Gerke