Bundesliga

Polanski: Verlängerung wäre dicke Überraschung

Zum Abschied zum zweiten Mal in den Europacup?

Polanski: Verlängerung wäre dicke Überraschung

Schlug im Winter mehrere Anfragen aus: Eugen Polanski.

Schlug im Winter mehrere Anfragen aus: Eugen Polanski. imago

Es ist so eine Sache mit dem Kapitän in Hoffenheim in dieser Saison. Eigentlich ist Eugen Polanski der Mannschaftsführer der TSG. Doch der Routinier sitzt in dieser Spielzeit meistens nur auf der Bank. Zum Anpfiff führt dann Stellvertreter Kevin Vogt das Team aufs Feld und trägt freilich auch die Binde am Arm - musste sie aber zuletzt zweimal in Folge abgeben, weil Polanski zum ersten Mal in dieser Saison in zwei Spielen hintereinander auf dem Spielfeld stand.

Gegen Wolfsburg wurde er nach der Verletzung von Dennis Geiger kurz vor der Pause eingewechselt, in Gladbach durfte Polanski sogar von Beginn an ran. Es war erst der zweite Startelfeinsatz für den Leitwolf, der die Truppe aufgrund seiner Erfahrung auch abseits des Rasens zu führen versteht.

3:3? "Es war kein unbedingt ansehnliches Spiel"

Zuletzt hatte Polanski am fünften Spieltag beim 3:2-Sieg in Mainz begonnen. Auch damals ging es gegen einen Ex-Verein des gebürtigen Polen, der als Junior für Deutschland, als Senior für Polen spielte. Seinen achten Einsatz durfte der Ex-Gladbacher an alter Wirkungsstätte mit dem Anpfiff beginnen. "Letzte Woche habe ich kurz vor der Halbzeit die Chance gekriegt, das war okay. Ich freue mich, dass ich diesmal die Chance bekommen habe, gerade im Borussia-Park, das ist was Besonderes", gestand Polanski, der nach 53 Minuten aus taktischen Gründen Mark Uth weichen musste.

Das spektakuläre 3:3 hat Polanski allerdings weit weniger gut gefallen als so manchem Zuschauer. "Es sind zwar viele Tore gefallen, aber es war kein unbedingt ansehnliches Spiel", findet Polanski, der am Samstag seinen 32. Geburtstag feierte, "es war sicherlich ein bisschen Eigenverschulden, dass wir nicht das zeigen konnten, was wir eigentlich wollten und auch können." Der ersten internationalen Bewährungsprobe soll für die Kraichgauer in der nächsten Saison gleich die zweite folgen. "Wir haben unser Ziel in Gladbach nicht erreicht, ganz klar, wir wollten gewinnen. Aber es ist noch nichts verloren, wir haben immer noch die Chance, uns zu qualifizieren."

Polanski will seine Karriere auf angemessenem Niveau ausklingen lassen

So oder so: Dass Polanski dann auch noch dem Kader der TSG angehören wird, ist nahezu auszuschließen. Es wäre schon eine faustdicke Überraschung, wenn der im Sommer auslaufende Vertrag des Sechsers ein weiteres Mal verlängert würde. Zumal seine Spielanteile von Saison zu Saison sinken. "Jeder Fußballer spielt natürlich gerne. Das habe ich immer gesagt, dass die Situation sicherlich nicht gut ist, wenn man lange Zeit nicht spielt."

Zum alten Eisen zählt sich der erfahrene Kämpfertyp deswegen noch lange nicht und hofft auf eine Möglichkeit, seine Karriere auf einem angemessenen Niveau ausklingen zu lassen. Anfragen aus der Türkei und der englischen Championship schlug Polanski im Winter noch aus, dem ablösefreien Mittelfeldspieler werden auch Kontakte in die Major League Soccer in den USA nachgesagt.

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - TSG Hoffenheim