Bundesliga

Poker um Houllier, Strafe für van der Vaart

Hamburg: Kapitän muss zahlen

Poker um Houllier, Strafe für van der Vaart

Gerard Houllier

Kommt er, oder kommt er nicht? Gerard Houllier ist Hamburgs Wunschkandidat. imago

Generelles Interesse des 60-Jährigen besteht, finanziell soll man sich einig sein. Lediglich eine private Frage könnte die Verpflichtung des Fußballlehrers noch gefährden. Noch im April soll die Entscheidung fallen.

Houllier ist der Wunschkandidat beim HSV (der kicker berichtete). Meldungen aus Frankreich, wonach der zurzeit als Direktor des nationalen Fußballverbandes angestellte Trainer den Hanseaten bereits abgesagt habe und beim Verband bleiben würde, dementierte Sportchef Dietmar Beiersdorfer gelassen. "Welche Absage?", fragte der Franke.

Der HSV hält weiter Kontakt zu Houllier, der bis Montag in Kanada weilt. Er wäre der erhoffte Topmann mit internationalem Renommee. Noch gibt es jedoch Zweifel an seiner Verpflichtung. Denn: Auch in Newcastle hatte er Interesse geäußert und sich von den Magpies Perspektiven aufzeigen lassen. Am Ende entschied er sich für den französischen Verband. Sein dort bis 2009 laufender Vertrag gilt indes nicht als Hindernis.

Van der Vaart: "Wir brauchen Vince"

Huub Stevens' Arbeitsverhältnis an der Elbe endet bekanntlich Ende Juni. Der Niederländer, der zur PSV Eindhoven wechselt, muss bis dahin noch ein paar Baustellen schließen. Denn der HSV gibt dieser Tage ein schiefes Bild ab. Nicht mal die einfachsten Dinge funktionieren. Zunächst hatten die Beteiligten noch versucht, die schwache Vorstellung in Berlin (0:0) schönzureden. Doch am Mittwochmorgen scherte ausgerechnet der Kapitän aus.

Rafael van der Vaart übte öffentliche Kritik an Huub Stevens. Vincent Kompany soll den Coach bereits am Wochenende hinter verschlossenen Türen kritisiert haben und auch deshalb vorläufig aus dem Kader verbannt worden sein. Eine Streichung, die van der Vaart offen geißelte: "Wir brauchen Vince und es ist schade, dass er nicht bei uns ist. Es ist eine Entscheidung des Trainers. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich habe die Entscheidung nicht verstanden."

Stevens, van der Vaart

Gegenwind: Huub Stevens sieht sich der Kritik seines Kapitäns Rafael van der Vaart ausgesetzt. imago

Eine Meinugsäußerung, die Folgen haben wird: Für den Nationalspieler wird die öffentliche Kritik laut Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer eine Geldstrafe nach sich ziehen. Über die Höhe wurden bisher keine Angaben gemacht.

Das passt alles zur sportlichen Entwicklung. 16 Spiele hat der HSV bestritten, seit Stevens' Abschied feststeht. 21 Zähler sprangen seitdem heraus, hinzu kommt die spielerische Talfahrt. Nun sind's drei Zähler Rückstand auf die Champions-League-Plätze.

Sorin: Nur Zerrung

Und als nächstes kommt Schalke mit neuem Mut nach Hamburg. Juan Pablo Sorin kann dann wohl schon wieder mitwirken. Beim Argentinier wurde am Donnerstag lediglich eine Oberschenkelzerrung diagnostiziert. Dies ergab eine Kernspintomografie. "Gegen Schalke gilt es mit einem Sieg Euphorie zu entfachen", so Beiersdorfer. "Die Konkurrenz sollte sich nicht zu früh freuen." Das klingt in Tagen wie diesen eher trotzig als überzeugend.