Junioren

Amos Pieper behält die Nerven - und schießt Borussia Dortmund zum Titel

Finale vor Rekordkulisse in Dortmund

Pieper behält die Nerven - und schießt den BVB zum Titel

Schuss ins Glück: Dortmunds Pieper verwandelt den entscheidenden Elfmeter.

Schuss ins Glück: Dortmunds Pieper verwandelt den entscheidenden Elfmeter. imago

Vor der Rekordkulisse von 33.450 Zuschauern, darunter Hans-Joachim Watzke, Uli Hoeneß, Thomas Tuchel sowie einige Akteure aus der Profimannschaft der Borussia, schickte Dortmunds Trainer Benjamin Hoffmann seine Elf in einer 4-3-3-Grundformation ins Rennen, die vor allem im Zentrum kompakt stand. Offensiv sollten Kopacz (rechts) und Wanner (links) hinter Stoßstürmer Amenyido für Wirbel sorgen. Bayern-Coach Holger Seitz setzte auf ein 4-2-3-1, in dem vor allem die Außenbahnspieler Hadciz und Tillman für Schwung sorgen sollten.

Vor lautstarken Fans und unter den Augen von U-19-Nationaltrainer Frank Kramer erwischte der FC Bayern den besseren Start. Hadzic (10.), Shabani (14.) und Tillman (15.) vergaben erste gute Chancen auf die Führung. Der BVB lauerte auf Balleroberungen und schaltete über die schnellen Außenverteidiger Passlack und Beste, die immer wieder vorrückten, um. Mehrmals wurde es im Münchner Strafraum nach Dortmunder Flanken gefährlich. So kam Amenyido nach einer Passlack-Flanke nur einen Schritt zu spät (17.). Weitere Chancen ließen Passlack (23.) und Kopacz (28.) liegen.

Dortmund in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft

Bis zur Pause gelang es den Hausherren besser, den FC Bayern vom eigenen Strafraum fernzuhalten und die Partie ausgeglichener zu gestalten. Allerdings verlor das Spiel damit komplett an Tempo und Spannung. Beide Mannschaften waren in dieser Phase vor allem auf Fehlervermeidung bedacht.

Der BVB kam mit mehr Schwung aus der Kabine: Nach etwas mehr als einer Minute vergab Kopacz die bis dahin beste Chance für die Westfalen. Der 17-Jährige hatte schon FCB-Schlussmann Hoffmann umkurvt, sein Schuss ging dann aber nur ans Außennetz (47.). Kurz darauf scheiterte der polnische Nachwuchs-Nationalspieler mit einem Flachschuss an Hoffmanns Fußabwehr (48.). Dortmund war nun am Drücker. Zwar kam der FC Bayern ebenfalls zu einer Großchance, Tarnats Freistoß fehlten ein paar Zentimeter (52.), doch die besseren Möglichkeiten hatten die Hausherren: Passlack traf nach 58 Minuten nur den Außenpfosten (58.).

Danach flachte die Partie erneut ab. Dortmund lief die Münchner früh an, ließ die Seitz-Elf somit kaum ins Spiel kommen. Umgekehrt agierte der BVB aber auch wenig zielgerichtet. Tillmans geblockter Schuss für den FCB (77.) und Baxmanns Direktabnahme (79.) sollten in dieser Phase die einzigen Höhepunkte sein. Erst gegen Ende zogen Hausherren noch einmal ein regelrechtes Powerplay auf, das aber ungekrönt blieb.

Dortmunder Jubel

Jubel in Gelb und Schwarz: Dortmunds U 19 ist deutscher Meister. imago

Elfmeterschießen muss entscheiden

So ging es in die Verlängerung, in der beide Mannschaften aber kaum Risiko eingingen. So blieben die 30 Extraminuten höhepunktarm, für einen Aufreger sorgte einzig Münchens eingewechselter Awoudja: Der Defensivmann hatte eine Freistoß-Hereingabe ins Tor geköpft, soll aber im Abseits gestanden haben - eine knifflige Entscheidung (103.). Am Ende blieb es auch nach 120 Minuten beim 0:0, das Elfmeterschießen musste entscheiden - und das hatte es ins sich.

Acht Schützen von jeder Mannschaft mussten antreten, ehe Bayerns Tilman an BVB-Keeper Bansen scheiterte, Pieper den entscheiden Elfmeter für Dortmund verwandelte und die Borussia damit zum deutschen A-Junioren-Meister 2017 machte. Für den 1998er-Jahrgang um Passlack, der bereits zu einigen Einsätzen in der Profimannschaft kam, ist es damit der vierte Meistertitel im Juniorenbereich.

pau