Bundesliga

Perfekt: Kai Havertz wechselt zum FC Chelsea

Blues rüsten mit Rekordmann weiter auf - Vertrag über fünf Jahre

Perfekt: Kai Havertz wechselt zum FC Chelsea

Blick Richtung Premier League: Kai Havertz hat Leverkusen verlassen.

Blick Richtung Premier League: Kai Havertz hat Leverkusen verlassen. imago images

"Kai hat zehn Jahre lang für uns gespielt, vier Jahre davon in unserer Lizenzmannschaft. In dieser Zeit ist er bei uns Nationalspieler geworden und hat trotz seiner Jugend bereits Herausragendes geleistet", betont Sport-Geschäftsführer Rudi Völler in einer Mitteilung der Leverkusener. Für ihn ist der erst 21-Jährige "schon jetzt Weltklasse, mit Sicherheit einer der Besten, die jemals für Bayer 04 gespielt haben. In den kommenden Jahren wird Kai auch in der extrem fordernden englischen Liga beweisen, welch großartiger Fußballer er ist."

Für Sportdirektor Simon Rolfes ist Havertz' Weggang "sportlich natürlich ein Verlust. Kai ist ein wunderbarer Spieler, dem sowohl in der Premier League als auch in der deutschen Nationalmannschaft die Zukunft gehört", unterstreicht Rolfes. "Er wird sich in England auf allerhöchstem Niveau ganz sicher durchsetzen und ein beeindruckendes Beispiel dafür abgeben, wie sich bei Bayer 04 junge Spieler entwickeln können - gefördert und geformt in Mannschaften mit großen Möglichkeiten und Ambitionen."

Deutscher Rekord und knapp hinter Dembelé

Für Chelsea nennt man das wohl einen fast perfekten Sommer: Nach Hakim Ziyech (40 Millionen Euro, Ajax) und Timo Werner (50 Millionen Euro, Leipzig) hat Chelsea zum dritten Mal groß zugeschlagen und sich die Dienste des umworbenen Kai Havertz gesichert.

Der 21-jährige Offensivallrounder wechselt für ein Gesamtpaket von 100 Millionen Euro nach London, trifft dort auf seine Nationalmannschaftskollegen Werner und Antonio Rüdiger und ist nach Ousmane Dembelé, der 2017 für 105 Millionen Euro Basis-Ablöse vom BVB zum FC Barcelona wechselte, der zweitteuerste Bundesliga-Export der Geschichte (und damit der teuerste Deutsche).

"Wunderbare Dinge erlebt"

Die Blues waren das einzige Team, das trotz der Coronavirus-Pandemie bereit war, den von Bayer aufgerufenen Preis zu zahlen. Zuletzt hatte Chelsea für die Defensive Leicesters Linksverteidiger Ben Chilwell (rund 55 Millionen Euro) genauso wie Thiago Silva (ablösefrei von PSG) verpflichtet, um Frank Lampards Abwehr zu stabilisieren.

Havertz verlässt Bayer nach zehn Jahren im Verein, 148 Pflichtspielen für die Profis sowie 45 Treffern und 31 Vorlagen. In den vergangenen zwei Spielzeiten hatte sich der gebürtige Aachener, 2010 von der Alemannia nach Leverkusen gewechselt, zum absoluten Shootingstar der Bundesliga entwickelt und das Interesse sämtlicher Schwergewichte aus Europa auf sich gezogen.

Der Techniker sagt nun zum Abschied bei der Werkself: "Ich war so lange hier und habe mit so vielen Menschen - mit Trainern, Mitspielern, Betreuern und Fans - wirklich wunderbare Dinge erlebt. Das legt man nicht einfach mit einem Trikottausch ab. Ich möchte allen in Leverkusen, die mich in diesen zehn Jahren begleitet und unterstützt haben, von Herzen danken. Hier bin ich groß geworden, hier wurde ich erwachsen - als Fußballer und auch als Mensch. Aber jetzt sehe ich die Zeit gekommen, etwas Neues zu beginnen. Und auch darauf freue ich mich."

mkr

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