Bundesliga

Paulo Otavios wahnwitzige Notbremse: "Gut, dass sich Dabbur nicht verletzt hat"

Wolfsburger entschuldigt sich für Foul und Rote Karte

Paulo Otavios wahnwitzige Notbremse: "Gut, dass sich Dabbur nicht verletzt hat"

Umgesenst: Paulo Otavio bringt Munas Dabbur vor dem leeren Tor zu Fall.

Umgesenst: Paulo Otavio bringt Munas Dabbur vor dem leeren Tor zu Fall. imago images

Munas Dabbur hatte seinen neunten Bundesligatreffer schon vor Augen, doch Paulo Otavio etwas dagegen: Während der Hoffenheimer Angreifer aufs leere Wolfsburger Tor zustürmte, setzte der VfL-Linksverteidiger zur beidbeinigen Grätsche an und holte Dabbur ohne Chance auf den Ball von hinten von den Beinen - in der letzten Minute der Nachspielzeit wohlgemerkt.

Eine wahnwitzige Szene mit Folgen: Paulo Otavio sorgte zwar dafür, dass seine Wolfsburger am Samstag "nur" 1:2 statt 1:3 verloren, gleichzeitig sah er aber für seine klare Notbremse die erste Rote Karte seiner Bundesliga-Karriere und wird erst einmal gesperrt fehlen. Sein Trainer reagierte überraschend: mit Milde nämlich.

Oliver Glasner sprach zwar von einer "klaren Rote Karte", wollte aber "mit Paulo nicht zu hart ins Gericht gehen, weil er heute 60, 70 Mal die Linie rauf- und runtermarschiert ist". Bei der letzten Aktion, als Torhüter Koen Casteels bei einer Ecke mit nach vorne geeilt war, "wollte er noch mal retten, was eigentlich eh nicht mehr zu retten war".

Immerhin: Dabbur überstand die Attacke von hinten offenbar unbeschadet. "Zuerst mal gut, dass sich Munas Dabbur dabei nicht verletzt hat", sagte Glasner. Deshalb hofft er, "dass die Sperre nicht ganz so lange ausfällt".

Mit einer langen Instagram-Botschaft entschuldigte sich Paulo Otavio noch am späten Samstagabend für das Foul und die Rote Karte. "Gott sei Dank habe ich meinen Gegenspieler nicht verletzt", schrieb der 26 Jahre alte Brasilianer. "Als ich mit diesem Sport anfing, hatte ich mir nicht vorgestellt, dass ich so weit kommen würde. Ich habe von Momenten geträumt, in denen ich die Spiele als Held verlassen würde. Ich würde aber sagen, dass das heute einer der Alpträume war."

Glasner bangt um die Linksverteidiger-Alternativen

13-mal hintereinander stand Paulo Otavio in der Bundesliga in der Startelf, und die Alternativen wackeln: Jerome Roussillon fehlte in Sinsheim, weil er laut Glasner "immer noch Probleme mit der Wade hat". Und Renato Steffen, "auch eine Alternative für links hinten", könnte erst einmal ausfallen.

Der Schweizer war nach einem "schlimmen Foul" (Glasner) von Ryan Sessegnon mit Schmerzen am Sprunggelenk ausgewechselt worden. "Ich hoffe auch da, dass es nicht so schlimm ist", so Glasner. Eine Diagnose steht noch aus.

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jpe