Die Entscheidung der Leipziger Chefetage kommt reichlich unerwartet. In der Vergangenheit wurde am Cottaweg immer wieder der Aufstieg in die 3. Liga als langfristiges Ziel genannt. Im Sommer erst wurde der neue Trainer Robert Klauß vorgestellt, um eben jene Ambitionen weiter zu verfolgen. Jetzt soll auf einmal Schluss sein für die Elf, die mit nur vier Niederlagen in 18 Partien eine überzeugende Hinrunde spielte.
Von der Neuordnung erhofft sich RB eine Stärkung der A-Junioren, die aktuell in der Bundesliga Nord/Nordost antreten. Der Plan der Leipziger Verantwortlichen sieht vor, die U19 zur neuen zweiten Mannschaft umzuformen. Das soll dabei helfen, den Nachwuchs nicht mehr durch Abstellungen für die U23 zu schwächen und so längerfristig die Qualität der jüngeren Jahrgänge zu steigern. Des Weiteren plant man zukünftig, drei bis vier Perspektivspieler aus der A-Jugend regelmäßig mit den Profis trainieren zu lassen, um ihnen so noch schneller den Weg in den Profi-Kader zu ermöglichen.
"Insgesamt werden durch diese Umstellung zwar weniger, dafür aber extrem begabte 19- bis 20-jährige Talente bei RB Leipzig spielen, die noch intensiver ausgebildet werden können und damit hochqualifiziert auf Einsätze im Profibereich vorbereitet werden", erklärte der Klub die Entscheidung auf seiner Website.
Weniger Druck, mehr Flexibilität
Ein weiterer Grund für die Abmeldung sind laut Vereinsangaben auch die terminlichen Probleme, die bei einem eventuellen Aufstieg in die 3. Liga sogar noch verstärkt werden würden. Durch die neu erlangte Flexibilität sieht Leipzig die Möglichkeit, mit selbstständig geplanten Testspielen und Trainingseinheiten allen Spielern des Profi- und U19-Kaders regelmäßige Spielpraxis anzubieten.
Die Abmeldung werde keinerlei Auswirkungen auf den laufenden Spielbetrieb oder sportlichen Wettbewerb haben, betonten die Roten Bullen weiter in ihrer Mitteilung. Erst zur Saison 2017/18 will der Klub nicht mehr an der Regionalliga teilnehmen. Für die anderen Vertreter der Staffel Nordost bedeutet der Austritt Leipzigs jedoch, dass am Ende der aktuellen Spielzeit statt der möglichen fünf maximal nur vier Teams in die Oberliga absteigen.