Personalrochaden
Paderborns Coach André Breitenreiter brachte nach der 1:2-Pleite im DFB-Pokal in Saarbrücken vier Neue: Heinloth, Krösche, Meha und der wiedergenesene ten Voorde (nach schwerer Fußprellung) standen für Demme, Brückner, Wurtz und Saglik in der Startelf. Auch Berlins Trainer Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zum 1:0-Pokal-Sieg in Osnabrück viermal Personal: Pfertzel, Parensen, Brandy und Nemec durften für Kopplin, Kohlmann, Dausch und Terodde beginnen.
Der SCP war nach der Pokal-Pleite auf sofortige Wiedergutmachung aus und begann entsprechend aggressiv. Die Hausherren hatten viel Ballbesitz und erarbeiteten sich schon schnell erste Halbchancen (3., 5., 7., 9.). Union kam schwer in die Partie, zog in vielen Zweikämpfen den Kürzeren und konnte kaum etwas nach vorne gestalten.
Ausgerechnet Brandy
Die Nullsiebener standen sehr kompakt, stellten die Räume zu, verteidigten engagiert und doppelten teilweise sogar den ballführenden Spieler. Die Eisernen kamen so erst gar nicht auf, blieben aber trotzdem geduldig und wahrten zumindest die Defensiv-Disziplin. So entwickelte sich eine längere Leerlaufphase, in der es in den Strafräumen bis auf wenige Ausnahmen ruhig blieb.
Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff verlor die Partie immer mehr an Tempo, Spielfluss und Niveau. Trotzdem sollte es nicht torlos in die Pause gehen. Durch eine Zufallsproduktion gingen die Gäste in Führung: Nemec schoss Meha an, von dessen Fuß der Ball direkt in den Lauf von Brandy (von 2008 bis 2012 beim SCP) sprang. Der Angreifer tauchte so frei vor Kruse auf und tunnelte den Torwart zum 1:0 (40.).
Sagliks Tor zählt nicht
Der 9. Spieltag
Auch im zweiten Durchgang wurde es kaum zwingend. 7.512 Zuschauer sahen eine Partie auf schwachem Niveau. Die erste nennenswerte Chance in Halbzeit zwei entstand nach einem Standard: Meha zirkelte einen Freistoß aus halbrechter Position in den Gefahrenbereich, wo der mittlerweile eingewechselte Saglik per Kopf traf. Doch Schiedsrichter Marco Fritz gab den Treffer nicht, er hatte ein Offensivfoul von Ziegler an Schönheim gesehen (60.).
In der Folge wirkten die Ostwestfalen zwar wieder etwas lebhafter, brachten - abgesehen von einem Vrancic-Distanzschuss (64.) - aber nach wie vor zu wenig aufs Papier. Berlin konzentrierte sich nun aufs verteidigen und setzte nur noch punktuelle Konter.
Brandy und Mattuschka schrauben den Spielstand nach oben
Breitenreiter riskierte alles und brachte mit Wurtz den vierten Stürmer (79.). Diese totale Offensive ging aber postwendend nach hinten los. Keine Zeigerumdrehung später spielte Kreilach einen öffnenden Pass ans linke Strafraumeck, wo Köhler vor das Tor flankte. Brandy hatte sich indes in Position gebracht und köpfte den Ball aus etwa sechs Metern platziert zum 2:0 ins rechte Eck (79.).
Doch damit nicht genug: Union-Kapitän Mattuschka trat einen Freistoß vom rechten Flügel direkt aufs Tor. SCP-Torwart Kruse musste lange stehen bleiben, um die Aktionen in der Spielertraube vor seinem Tor abwarten. Am Ende schlug der Ball präzise neben dem rechten Pfosten ein - 3:0, der Endstand (85.).
Für Paderborn geht es am kommenden Freitag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter. Zeitgleich hat Union Berlin Heimrecht gegen den SV Sandhausen.