3. Liga

Osnabrück setzt die Konkurrenz unter Druck: "Wenn die Jungs sich trauen zu zocken …"

Tesche und Simakala zaubern vor dem zweiten VfL-Tor

Osnabrück setzt die Konkurrenz unter Druck: "Wenn die Jungs sich trauen zu zocken …"

Ba-Muaka Simakala bereitete das 2:0 sehenswert vor.

Ba-Muaka Simakala bereitete das 2:0 sehenswert vor. IMAGO/Eibner

Zu Hause an der Bremer Brücke hat der VfL Osnabrück im Saisonfinale weiter Chancen auf den Aufstieg in die 2. Liga. Doch auch die letzte Aufgabe in der Fremde in dieser Spielzeit bei Viktoria Köln fühlte sich für die Niedersachsen nicht wirklich wie ein Auswärtsspiel an: Zu Tausenden begleiteten die Anhänger der Lila-Weißen ihr Team am Samstag in den Sportpark Höhenberg und sahen dort nach intensiven 90 Minuten einen 2:0-Auswärtssieg - mit dem die Osnabrücker (67 Punkte) sogar vorübergehend Rang drei übernehmen.

"Klar ist, wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand", erklärte Innenverteidiger Timo Beermann nach Abpfiff bei "MagentaSport" und fuhr fort: "Jetzt genießen wir erst einmal den Sieg. Wir müssen auch ein bisschen hoffen." Schließlich sicherten sich die Niedersachen am Samstag Big Points im Aufstiegsrennen. Und auf die Konkurrenz aus Saarbrücken (Sonntag in Duisburg) und Dresden (Montag in Meppen), die mit Erfolgen zwar wieder vorbeiziehen kann, übten die Osnabrücker mit dem Dreier großen Druck aus.

Osnabrücker Kaltschnäuzigkeit: "Letzte Woche waren wir es nicht. Heute waren wir es wieder"

Der Druck im Aufstiegsrennen ließ die Osnabrücker ebenfalls nicht kalt, gegen eine unangenehme Viktoria gelang dem VfL trotz Feldvorteilen in Halbzeit eins erst nach gut einer Stunde durch Robert Tesche nach einem Standard der Führungstreffer: "Dafür sind wir bekannt, dass wir da kaltschnäuzig sind. Letzte Woche waren wir es nicht. Heute waren wir es wieder", erklärte Beermann, der mit seinem Team zuvor vom Platzverweis des Kölners Jamil Siebert profitierte, der wegen einer Schwalbe Gelb-Rot sah, nachdem er bereits wenige Minuten vorher aufgrund eines taktischen Fouls verwarnt worden war.

"So groß wie die Enttäuschung nach dem Unentschieden gegen Meppen war, so groß ist die Erleichterung heute."

Osnabrücks Trainer Tobias Schweinsteiger

"Das ist ein Mittel, das die Liga mittlerweile macht. Zum Glück haben die Schiedsrichter einigermaßen hart durchgegriffen", sagte Trainer Tobias Schweinsteiger, der dennoch stets an seine Mannschaft geglaubt habe, über die resolute Gangart der Viktoria. Der 41-Jährige wirkte nach Abpfiff sichtbar befreit: "So groß wie die Enttäuschung nach dem Unentschieden gegen Meppen war, so groß ist die Erleichterung heute."

"Training nur in Spielformen": Schweinsteiger lobt die technischen Fähigkeiten seiner Spieler

Nach hartem Kampf machte sein Team dann in der Schlussphase spektakulär den Deckel drauf. Zunächst behauptete sich Torschütze Tesche mit einer Drehung à la Zinedine Zidane im Mittelfeld. Wenig später gelangte der Ball zu Ba-Muaka Simakala, der gleich drei Kölner stehen ließ und anschließend auch noch Joker Henry Rorig mit einem perfekten Zuspiel das 2:0 auflegte: "Henry macht den überragend rein, das ist die große Kunst", sagte Schweinsteiger, der vielmehr die generelle Spielfreudigkeit seines Teams herausheben wollte, mit einem Lachen im Gesicht. "Wir trainieren im Training auch nur in Spielformen. Und wenn die Jungs sich trauen zu zocken, dann sind sie richtig gut", lobte Schweinsteiger unter anderem Simakala, den er als "überragenden Eins-gegen-eins-Spieler" bezeichnete.

Spielfreude war zugleich Schweinsteigers Stichwort beim Ausblick auf das nun anstehende Saisonfinale gegen den BVB II an der heimischen Bremer Brücke: "Das wird ein Brett. Wir müssen ihnen den Spaß am Fußball nehmen, gut bei Standards und bei individuellen Momenten sein." Genau auf diese Weise waren die Osnabrücker schließlich auch, angetrieben vom eigenen Anhang, im Sportpark Höhenberg erfolgreich.

vtr

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24