3. Liga

Entbehrlich: Osnabrück lässt Grassi gehen

Klärung der Trainerfrage beim VfL steht aus

Entbehrlich: Osnabrück lässt Grassi gehen

Letzter Einsatz für den VfL: Davide Grassi (hinten) gegen Rostocks Julius Perstaller.

Letzter Einsatz für den VfL: Davide Grassi (hinten) gegen Rostocks Julius Perstaller. imago

"Am Ende fehlte uns nach der anstrengenden Woche etwas die Luft", meinte Enochs nach dem 3:2-Heimsieg gegen Holstein Kiel, der nach einer 3:0-Halbzeitführung noch zu einer Zitterpartie wurde. "Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, einige Dinge aufzuarbeiten", schob Enochs mit Blick auf die Pause durch die Spielverlegung der Magdeburg-Partie auf den 15. September (18.30 Uhr) nach. Grund ist die Abstellung von VfL-Torhüter Marvin Schwäbe für die U-21-Länderspiele.

Ganz oben auf der Agenda steht natürlich die Trainerfrage: Bleibt Enochs, der am heutigen Montag seinen 44. Geburtstag feiert, am Ruder? "Ich wünsche mir, dass Joe Cheftrainer bleibt", erklärte Geschäftsführer Jürgen Wehlend schon unmissverständlich. Die notwendige fachliche Qualifikation in Form der Fußballlehrerlizenz kann der US-Amerikaner, der 1996 zum VfL kam und dem Klub seitdem treu blieb, inzwischen vorweisen. Sollte Enochs aber dauerhaft die Drittliga-Mannschaft führen, müsste seine Nachfolge bei der U 19 geklärt werden - und gegebenenfalls die seiner bisherigen Assistenten Alexander Ukrow (Leiter des Nachwuchsleistungszentrums) und Daniel Thioune (Trainer des U-17-Bundesliga-Teams).

Spielersteckbrief Grassi
Grassi

Grassi Davide

3. Liga - Topspieler (Abwehr) 2015/16
Erzgebirge Aue Susac Adam
2,25
Preußen Münster Pischorn Marco
2,60
VfR Aalen Schulz Thorsten
2,63
Trainersteckbrief Enochs
Enochs

Enochs Joseph

Ich wünsche mir, dass Joe Cheftrainer bleibt.

Geschäftsführer Jürgen Wehlend

Personell wurden zudem in den letzten Tagen Weichen gestellt. In Form von Abgängen, nicht Zugängen. Nachdem Nicolas Feldhahn den VfL schon in Richtung FC Bayern II verlassen hatte, trennte sich der Klub am letzten Tag der Transferperiode von Davide Grassi. Der Italiener war erst vor gut einem Jahr nach Osnabrück gekommen und hatte in den ersten Saisonspielen unter Maik Walpurgis einen Stammplatz inne: Walpurgis hatte den VfL in der Saisonvorbereitung taktisch neu aufgestellt, Grassi bekleidete in der eingeführten Dreierkette die linke Position neben den weiteren etatmäßigen Innenverteidigern David Pisot und Tobias Willers.

Taktikwechsel macht Grassi entbehrlich

Walpurgis wurde von Enochs abgelöst, der kehrte sofort vom 3-4-2-1 zum 4-4-2 zurück. Das Innenverteidigerpaar hieß in beiden - jeweils knapp siegreich gestalteten - Spielen Pisot/Willers. Grassi war außen vor - und wurde kurz vor Toresschluss trotz eines eigentlich bis Saisonende gültigen Vertrages an den rumänischen Zweitligisten Rapid Bukarest abgegeben. "Nach internen Überlegungen haben wir Davide mitgeteilt, dass wir einem kurzfristigen Wechsel zustimmen würden, sofern er ein anderes Angebot vorliegen hätte", erläuterte VfL-Sportkoordinator Lothar Gans: "Dies hat sich am Wochenende konkretisiert, so dass wir heute den Vertrag einvernehmlich aufgelöst haben." Der Kader wurde so verkleinert, das Budget entlastet.

Alternativen in der Abwehrzentrale gibt es auch so, wenn man weiterhin wie unter Enochs praktiziert von zwei Planstellen ausgeht: Neben Kapitän Willers und Pisot steht der von Hertha BSC verpflichtete Anthony Syhre zur Verfügung, der bei zwei Startelfeinsätzen schon sein Potenzial nachweisen konnte (kicker-Notenschnitt 3,25). Außerdem soll Nachwuchsspieler Nicolas Eiter herangeführt werden.

bru