Bundesliga

Orakel Russ behält recht - Kovac: "Aufstehen!"

Vorbereitung teilweise auch auf dem Sofa

Orakel Russ behält recht - Kovac: "Aufstehen!"

Nach der Enttäuschung weiterhin kämpferisch: Niko Kovac will mit seinem Team am Donnerstag ein gutes Ergebnis vorlegen.

Nach der Enttäuschung weiterhin kämpferisch: Niko Kovac will mit seinem Team am Donnerstag ein gutes Ergebnis vorlegen. Getty Images

Tatsächlich hätten nach der 0:3-Niederlage in Leverkusen am 30. Spieltag und vier Punkten Rückstand auf Platz 16 nur kühnste Optimisten gewettet, dass die Eintracht noch die Klasse hält. Niko Kovac ging damals mit einer schier unerschütterlichen Zuversicht voran, es folgten drei Spiele, drei Siege und die große Hoffnung, nicht mal in der Relegation nachsitzen zu müssen. Das bleibt den Hessen nun doch nicht erspart. Bei den anfälligen Bremern agierte Frankfurt zu defensiv, ließ sich speziell in der zweiten Hälfte hinten rein drängen und sorgte kaum für Entlastung.

Russ als Orakel

Dabei hatte Marco Russ im kicker-Interview am vergangenen Donnerstag noch gewarnt: "Auf Unentschieden zu spielen, könnte ganz schnell in die Hose gehen, wenn es bis zur 88. Minute 0:0 steht und wir ein dummes Gegentor kriegen, dann ständen wir als die Deppen da." In exakt jener Minute schlug es infolge eines umstrittenen Freistoßes für Werder im Kasten ein. "Es ist bitter, wenn man drei Minuten vor dem Ziel steht und dann ein Gegentor erhält. Auf der anderen Seite muss man anerkennen, dass Werder Bremen mit großer Vehemenz und großem Herzen in das Spiel gegangen ist und uns mehr oder weniger an die Wand gerückt hat. Es hätte schon Fortune gebraucht, um zum Erfolg zu kommen", resümiert Vorstandsboss Heribert Bruchhagen.

zum Thema

Kovac analysiert treffend: "Ich hätte mir sehr viel mehr Entlastung gewünscht. Aber wir haben es nicht geschafft, Ruhe in unser Spiel zu bekommen. Es gab zu viele leichte Ballverluste, wir konnten den Ball nicht in unseren Reihen halten und so für Entlastung sorgen. Man hat gesehen, dass wir die Bälle nicht festmachen. Wenn man das nicht schafft, kann man nicht nachrücken, man bleibt automatisch stehen, auch die letzte Linie, da man weiß, dass der Ball weg ist." Minimum 90 Prozent der Bälle seien bei Werder gelandet. Indirekt ist das auch eine Kritik an Mittelstürmer Haris Seferovic, der seit Wochen extrem schwache Leistungen zeigt und in dieser Verfassung keine Hilfe für die Mannschaft darstellt.

Stenderas Einsatz ist fraglich

Pech wiederum war, dass sich Mittelfeldspieler Marc Stendera im Abschlusstraining am Freitag bei einem Sturz auf die Rippen verletzte. Der technisch versierte Youngster flog zwar mit nach Bremen und wärmte sich sogar auf, konnte aber schlussendlich doch nicht spielen. "Er hatte eine Blockade an der Rippe und Atemprobleme, außerdem hat er ein Stechen gespürt. Wenn man nicht zu 100 Prozent fit ist, macht es keinen Sinn", erklärt Kovac. Ob Stendera gegen Nürnberg wieder zur Verfügung steht, ist offen.

Gemäß seines Naturells gibt sich der Trainer aber bereits wieder kämpferisch und betont: "Wichtig ist, dass man nach Niederlagen wieder aufsteht. Wir in den letzten neun Spielen bewiesen, dass wir das können. Wir sind kurz hingefallen, jetzt müssen wir uns schütteln, aufstehen und mit unseren Fans im Rücken am Donnerstag das Spiel so angehen, dass wir ein sehr gutes Ergebnis vorlegen."

Vorbereitung auch auf dem Sofa

Ein Teil der Spielvorbereitung findet am Sonntagnachmittag auf dem Sofa statt. "Niko hat gesagt, dass alle, die Sky haben, sich das Spiel zwischen Paderborn und Nürnberg am besten anschauen sollen", erzählt Hradecky.

Julian Franzke