Bayern-Trainer Niko Kovac schickte im Vergleich zum 2:2 in Augsburg Alaba und Müller für den schwer verletzten Süle (Kreuzbandriss) sowie Coman (Bank) auf den Rasen.
Olympiakos-Coach Pedro Martins tauschte gegenüber dem 2:1 in der Liga gegen OF Iraklion gleich sechsmal Personal aus: Für Torosidis, Papadopoulos, Koutris, Lovera, Soudani und Guerrero spielten Elabdellaoui, Meriah, Tsimikas, Camara, Masouras und El-Arabi.
Die Bayern diktierten das Geschehen vom Anpfiff weg. Gegen die kompakte, aber nicht eben sichere Defensive von Piräus (vor allem Semedo!) blieb das Spiel der Münchner jedoch in den ersten 20 Minuten über weite Strecken ohne große Zielstrebigkeit und Idee. Ein Coutinho-Schuss in die Arme von Sa blieb trotz fast 70 Prozent Ballbesitz der einzige Torschuss (14.).
El-Arabi schlägt aus dem Nichts zu
Olympiakos lauerte auf die Konterchance - und die kam: Die linke Seite der Bayern war zu offen, Tsimikas kam zur Flanke, und am zweiten Pfosten nickte El-Arabi aufs kurze Eck. Erst hinter der Linie lenkte Neuer den Ball nach vorne - Piräus führte wie aus dem Nichts (23.).
Hernandez fast mit dem Eigentor - Natürlich Lewandowski
Eine großartige Änderung erfuhr das Bayern-Spiel trotz des Rückstands in der Folge nicht, es fehlte die Selbstverständlichkeit. Viele Ballstafetten in ungefährlicher Position erleichterten den Griechen die Abwehrarbeit - und fast wäre bei einem der seltenen Konter wieder über deren linke Angriffsseite das 2:0 gefallen: Nach Tsimikas-Flanke landete Hernandez' unorthodoxe Abwehr zum Glück für die Münchner in Neuers Armen (31.).
Nach viel Stückwerk des FCB fiel der Ausgleich fast ein wenig überraschend: Martinez flankte aus dem Halbfeld, Lewandowski legte per Kopf ab auf Müller, nach dessen Scherenschlag Sa glänzend parierte. Wieder Lewandowski hatte den richtigen Riecher und netzte den Abpraller ein (34.).
Bis zum Kabinengang gab es nur noch eine nennenswerte Szene: Nach Alabas Antritt und Flanke wurde Coutinho am Fünfer entscheidend von Tsimikas gestört, der damit die Pausenführung des deutschen Rekordmeisters verhinderte (39.).
Champions League, Gruppe B
Mit Tolisso für den angeschlagenen Martinez startete Bayern in Durchgang zwei - und schlafmützig. Glück für den deutschen Vertreter, dass El-Arabi (46.) und Meriah (48.) exzellente Möglichkeiten nicht zu nutzen verstanden.
Wenig später verletzte sich Hernandez, als er sich bei einem Abwehrschlag wohl den Knöchel verdrehte - Boateng kam (58.). So richtig stattgefunden hatten die Münchner nach Wiederanpfiff nicht, vielmehr war den Gästen die Spielkontrolle abhanden gekommen.
Müller zu Lewandowski - 2:1
Doch die Kovac-Elf bewies Effizienz, und die Protagonsiten waren dieselben wie beim Ausgleich: Müller nickte nach Coutinhos Ecke zu Lewandowski, der den Ball am Fünfer geschickt mit dem rechten Außenrist an Sa vorbeistreichelte (62.).
Mit angezogener Handbremse kontrollierten die Gäste die Partie nun wieder besser, nach Tolissos feinem wie scharfem Schlenzer zum 3:1 (75.) schien alles gelaufen. Weil Guilhermes abgefälschter Fernschuss den Weg ins Tor fand (79.), war der Sieg aber nicht in trockenen Tüchern. Tatsächlich kam Podence dem Ausgleich nah (88.), am Ende aber reichte es zum dritten Bayern-Sieg im dritten Spiel. Und damit auch zu einem Vereinsrekord, denn auch das elfte Auswärtsspiel in Folge in der Königsklasse gestaltete der FCB ohne Niederlage (9/2/0).
Olympiakos Piräus erwartet am Sonntag AEK Athen. Die Münchner müssen bereits am Samstag (15.30 Uhr) zuhause gegen Union Berlin ran. Am vierten Spieltag der Champions League erwartet der FC Bayern Olympiakos am 6. November (18.55 Uhr) zum Rückspiel.