DFB-Pokal

Ohne Zoller gegen den Spannungsabfall

St. Pauli reist nach zwei Highlights zum FC Homburg - "Eine besondere Chance"

Ohne Zoller gegen den Spannungsabfall

Im Pokal nicht einsatzbereit: Simon Zoller.

Im Pokal nicht einsatzbereit: Simon Zoller. Getty Images

Nur noch sechs Bundesligisten sind dabei, dazu aber acht Vertreter aus dem Unterhaus. St. Paulis Trainer macht kein Hehl daraus, dass diese Konstellation und dazu die eigene Aufgabe gegen einen viertklassigen Gegner eine nicht alltägliche Möglichkeit bedeutet. Aber auch eine extreme Fallhöhe. "Natürlich ist es ein Thema, wie die Ausgangslage im Pokal nun ist, und das Viertelfinale wäre für den FC St. Pauli etwas ganz Besonderes. Es ist unser Anspruch und unser Ziel."

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Gleichzeitig warnt er vor der Aufgabe, und dies ohne sich dabei der gängigen Floskeln zu bedienen, in denen ein Trainer des höherklassigen Klubs den Außenseiter stärker redet als er ist. Hürzeler versucht vor allem, in die Köpfe seiner Spieler durchzudringen. "Viele Jungs", verrät er, "haben nach der Auslosung aus ihrem Umfeld schon Nachrichten mit Glückwünschen bekommen." Und er weiß: "Dann passiert schnell, dass man im Unterbewusstsein einen Schritt weniger macht. Genau dagegen versuchen wir im Trainerteam anzuarbeiten. Wir dürfen das nicht zulassen. Und wir müssen eventuell noch bereiter sein als im Derby. Es wird keine Ausreden geben."

"In der Regionalliga sind die Spieler gut ausgebildet"

Hinzu kommt Hürzelers eigene Regionalliga-Erfahrung. Seine erste Trainerstation war der FC Pipinsried, er weiß: "In der Regionalliga sind die Spieler gut ausgebildet, haben eine hohe individuelle Qualität. Gerade der FC Homburg hat viele Akteure, die schon in höheren Klassen gespielt haben, die Vorbereitung des Trainers auf den Gegner unterschied sich folglich nicht von der auf Zweitliga-Konkurrenten. Den Schlüssel aber sieht er in den eigenen Reihen: "Es kommt im Pokal darauf an, im entscheidenden Moment da zu sein." Der 30-Jährige ist sicher: "In dieser Hinsicht haben wir Schritte gemacht, wir haben den Charakter verändert."

Dass Hürzeler zum Start in die englische Woche am Dienstagabend im Saarland personelle Veränderungen vornehmen wird, ist sehr wahrscheinlich. Dass Sascha Burchert im Tor wie in den ersten beiden Pokalrunden wieder gegenüber Nikola Vasilj den Vorzug erhalten wird, deutet der Coach mehr als nur an ("Die Chance ist gegeben"), weitere Wechsel zieht er in Betracht und sagt: "Wenn wir wechseln, wird das keinen Qualitätsverlust bedeuten, weil wir in der Breite gut aufgestellt sind. Ich weiß um die Qualität jedes Einzelnen."

Kein Teil möglicher Umbaumaßnahmen wird Simon Zoller sein. Der Angreifer hatte in der 2. Pokalrunde gegen den FC Schalke den Vorzug gegenüber dem gesetzten Johannes Eggestein erhalten, laboriert jedoch an leichten muskulären Problemen. Der 32-jährige Ex-Bochumer reist folglich nicht mit nach Homburg.

Sebastian Wolff