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Chance und Risiko: Lampard wird Chelsea-Trainer

Rekordtorschütze der Blues beerbt Sarri

Chance und Risiko: Lampard wird Chelsea-Trainer

Die Klub-Ikone ist jetzt Trainer: Frank Lampard.

Die Klub-Ikone ist jetzt Trainer: Frank Lampard. imago images

Am vergangenen Dienstag hatte Derby County dem FC Chelsea offiziell die Erlaubnis erteilt, Gespräche mit Lampard zu führen, am heutigen Donnerstag folgte der Vollzug: Frank Lampard ist zwei Wochen nach seinem 41. Geburtstag zum neuen Trainer des FC Chelsea ernannt worden.

Am 16. Juni war das turbulente, aber letztlich doch erfolgreiche Intermezzo mit Maurizio Sarri vorzeitig wieder beendet worden. Der 60-jährige Neapolitaner, der unbedingt zurück nach Italien wollte, hat bei Juventus Turin das Traineramt von Massimiliano Allegri übernommen - und einen Verein hinterlassen, der vor der wohl schwierigsten Saison seit Jahren steht.

Wegen der Transfersperre für die nächsten zwei Fenster muss Lampard den Abgang von Superstar Eden Hazard in den eigenen Reihen abfangen. Nicht wenige sehen gerade deshalb ein großes Risiko in der Verpflichtung der auf der Trainerbank noch unerfahrenen Klub-Ikone Lampard, die einen Dreijahresvertrag erhält und "unheimlich stolz" ist.

Mit Derby stieg Lampard fast auf, aber bekommt er bei Chelsea Zeit?

Der Rekordtorschütze der Blues (als Mittelfeldspieler!) hatte nach seiner im Februar 2017 in New York City beendeten Spielerkarriere den Trainerschein gemacht und zur vergangenen Saison Zweitligist Derby County übernommen. Die Rams sicherten sich unter Lampard überraschend einen Play-off-Platz und verpassten im Finale gegen Aston Villa (1:2) nur knapp den Aufstieg in die Premier League.

Wie englische Medien in den vergangenen Wochen berichtet hatten, soll Lampard Chelsea-Boss Roman Abramovich die Bedingung gestellt haben, anders als die letzten Trainer Zeit für "sein Projekt" zu bekommen. Zum Vergleich: Während Jürgen Klopp Liverpool zum Champions-League-Sieger formte, saßen auf der Blues-Bank seit Oktober 2015 José Mourinho, Guus Hiddink, Antonio Conte, Sarri und jetzt Lampard.

Wegen der Transfersperre ist Chelseas Nachwuchs gefragt

Andere wiederum sehen für Fan-Liebling Lampard und den Verein auch eine große Chance: Chelsea wird in der kommenden Saison erneut nicht zum Kreis der Meisterschaftskandidaten zählen. Zu sehr sind Liverpool und Manchester City in den vergangenen zwei Spielzeiten enteilt. Und während der Meister, der Vizemeister, ManUnited, Arsenal und sogar Tottenham fleißig investieren werden, muss Chelsea sich dann doch mal am eigenen Nachwuchs bedienen, und der gehört zu den besten des Landes.

Bei Derby hat Lampard gezeigt, dass er auf junge Kräfte setzt, jetzt kann er daran an alter Wirkungsstätte anknüpfen. "Jeder", wird Lampard in der offiziellen Mitteilung zitiert, "kennt meine Liebe zu und Vergangenheit mit diesem Klub, aber jetzt geht es nur um die nächste Saison. Ich bin hier, um hart zu arbeiten und Erfolg zu haben."

mkr

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