Europa League

Östersunds FK: Schwedens Kultur-Klub

Herthas Europa-League-Gegner im Porträt

Östersunds FK: Schwedens Kultur-Klub

Führte den Östersunds FK aus der Viertklassigkeit in die Europa League: Trainer Graham Potter (re.).

Führte den Östersunds FK aus der Viertklassigkeit in die Europa League: Trainer Graham Potter (re.). imago

Um Tutu und Ballettschuhe kamen die Spieler dann doch noch einmal herum. "Gott sei Dank", wie Graham Potter sagt. Grundsätzlich findet der Trainer des Östersunds FK aber schon: Die kulturellen Unternehmungen seiner Mannschaft sind gewinnbringend - auch für die Leistungen auf dem Rasen. Sei es jene Tanzeinlage ohne Tutu und Ballettschuhe nach dem Aufstieg, das 2013 selbst inszenierte Theaterstück "Mein Weg zum ÖFK" oder die Ausstellung eigener Kunstwerke ein Jahr später.

Östersunds FK ist ein Kultur-Klub - und schreibt damit über die Landesgrenzen hinaus Schlagzeilen. Seit 2011 arbeitet Östersund mit Kulturcoach Karin Wahlen zusammen. "Wer mutiger außerhalb des Spielfelds wird, der wird auch auf dem Rasen mutiger", erklärte sie gegenüber dem kicker. Das Team besucht Flüchtlingswohnheime oder engagiert sich in Lesezirkeln, um dort Literaturdiskussionen zu führen - allerdings nicht aus freien Stücken. Vereinschef Daniel Kindberg stellt klar: Alle müssen mitmachen, "sonst werden sie gefeuert".

Europa League - Gruppenphase, 2. Spieltag
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Europa League - Tabelle - Gruppe J
Pl. Verein Punkte
1
Östersunds FK Östersunds FK
6
2
Sorja Luhansk Sorja Luhansk
3
3
Hertha BSC Hertha BSC
1
Östersunds FK - Vereinsdaten
Östersunds FK
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Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Unter Potter: Aus der vierten Liga in die Europa League

Auch wenn Östersunds Maßnahmen abseits des Feldes unorthodox sein mögen: Sie gehen mit einem großen sportlichen Erfolg einher. Vor sechs Jahren heuerte der Engländer Potter als Trainer bei dem kleinen schwedischen Klub an - und führte ihn aus der vierten Liga in die Allsvenskan, die höchste Liga des Landes. Umso bemerkenswerter, da der Verein so gut wie keine Ablösesummen zahlt. Nur für Angreifer Saman Ghoddos machte der Verein eine Ausnahme, zahlte 75.000 Euro - und die lohnten sich. Der 24-Jährige traf national wie international zuverlässig, inzwischen dürfte sein Marktwert auf drei Millionen Euro gestiegen sein.

In diesem Sommer gewann Östersund erstmals den Pokal. Und nun sorgt der Verein auch international für Furore. In den Qualifikationsrunden zur Europa League warf er etwa PAOK Saloniki oder Galatasaray raus. Zum Auftakt der Gruppenphase gab es ein 2:0 in der Ukraine, bei Luhansk. Nun kommt die Hertha - und der nächste Streich von Potters Team?

lei/gru/tw