FCN-Coach Dieter Hecking würfelte seine Startelf nach dem 1:2 in Mainz ordentlich durcheinander. Mit Balitsch (5. Gelbe), Esswein, Pekhart, Plattenhardt und Rakovsky mussten fünf Akteure weichen. Frantz, Feulner, Polter, Pinola und Kapitän Schäfer kamen ins Team.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes rotierte nach dem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt mächtig, tauschte gleich sechsmal. Robben und Boateng (jeweils Muskelfaseriss) sowie Ribery (Rippenprellung) fehlten verletzt. Martinez, Pizarro und Lahm saßen auf der Bank. Es spielten Mandzukic, Tymoshchuk, Müller, Shaqiri, van Buyten und Rafinha.
Groß waren die Erwartungen der Nürnberger vor dem Derby gewesen, die Franken beschworen vor dem Gang gegen den Tabellenführer mannschaftliche Geschlossenheit und die Hoffnung auf die eine entscheidende Aktion in der Offensive. Die Hoffnung währte nach dem Anpfiff durch Referee Manuel Gräfe keine drei Minuten. Pinola sprang an einem hohen Ball vorbei, Kroos war entwischt und legte mustergültig auf Mandzukic ab. Es stand 1:0 für den Rekordmeister.
Der 12. Spieltag
Nürnbergs Plan war also schnell obsolet, Bayern hatte jetzt alle Trümpfe in der Hand, wartete aber ab und spielte die guten Karten nur selten aus. Die Münchner spielten es nun sachlich, ruhig und überlegt, besaßen deutlich mehr Ballbesitz und standen in der Defensive sicher. Der Club raffte sich erst nach und nach zu mehr Offensive auf. Gebhart gab in der 20. Minute einen ersten Warnschuss ab, Feulner verpasste dann zweimal knapp nach Angriffen über die Flügel (22., 24.).
Wirklich torgefährlich war das aber alles nicht, was die Hecking-Elf vor ausverkauften Rängen anbot. Nürnberg rackerte, mühte sich, Nationaltorwart Neuer verlebte dennoch einen weitestgehend ruhigen ersten Spielabschnitt. Und wenn die Münchner sich dann mal aufmachten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, brannte es im Nürnberger Sechzehner lichterloh. Rafinha tauchte auf Shaqiri-Zuspiel frei vor FCN-Keeper Schäfer auf, scheiterte kläglich (35.). Kroos machte es aus kurzer Distanz per Kopf nicht viel besser (45.).
Feulner packt den Hammer aus - Bayern wankt
Nach dem Seitenwechsel waren die Franken präsenter und wacher, erwischten nun ihrerseits den besseren Start. Feulner nahm einen Kroos-Fehlpass auf und drehte einen Distanzschuss am düpierten Neuer vorbei in die rechte Torhälfte (46.). Beflügelt vom Ausgleich kam der Club gleich noch einmal gefährlich auf. Pinola fand den am Elfmeterpunkt lauernden Gebhart, der schlug ohne Not über den Ball. Polter setzte nach, schoss einen Bayern-Akteur an (48.) und vergab die große Möglichkeit zum 2:1.
Es entwickelte sich nun ein ausgeglichenes Spiel. Nürnberg investierte nun sehr viel, verlangte den Bayern einiges ab. Das Spiel der Münchner stotterte, Jupp Heynckes nahm an seinem zweiten Anzug nun Korrekturen vor. Martinez (53.) kam jetzt ebenso wie Lahm (62.) zu Einsatzzeiten. Doch die Hausherren hatten jetzt die klareren Gelegenheiten. Polter köpfte gefährlich auf das linke Toreck (67.). Nilsson die anschließende Ecke rechts vorbei (68.). Wenig später reklamierten die Franken Handspiel von Dante, doch der Brasilianer wehrte den Schuss von Nilsson mit der Brust ab (75.).
Dass die Partie in der Schlussphase noch einmal eine ganz andere Wendung nahm, war einem Ellenbogeneinsatz von Gebhart gegen Schweinsteiger zu danken. Der Nürnberger sah dafür das zweite Gelb und musste vom Platz (76.). Bayern agierte nun in Überzahl, der Club musste zittern. Der 1. FCN hielt aber mit viel Einsatz die meiste Gefahr vom eigenen Tor weg, versalzte den Bayern die Überzahl-Suppe und behielt den einen Punkt nicht unverdient in Franken.
Der Club gastiert am Samstag (15.30) bei der SpVgg Greuther Fürth zum Franken-Derby. Die Bayern reisen am Dienstag (20.45) in der Champions League zum FC Valencia. In der Bundesliga empfangen die Münchner Hannover 96 am Samstag (15.30) in der Allianz-Arena.