Nationalelf

Nowotny und die fehlende Qualität

Comeback des Leverkuseners geht daneben

Nowotny und die fehlende Qualität

Nicht fehlerfrei: Jens Nowotny sah bei den Gegentoren gegen Japan nicht gut aus.

Nicht fehlerfrei: Jens Nowotny sah bei den Gegentoren gegen Japan nicht gut aus. imago

Oder trotz vier Kreuzbandrissen tatsächlich auch noch einmal als Verstärkung und Sicherheitsfaktor, als echter, letzter Halt einer wackeligen Defensive? Gegner Japan beantwortete diese zweite Frage mit einem eindeutigen Nein, während Klinsmann durch die Blume sprach: "Jens weiß, dass er hohes Vertrauen genießt – ob er spielt oder nicht."

In seinem 46. Länderspiel, dem ersten seit Deutschlands EM- Aus gegen Tschechien (1:2) am 23. Juni 2004 in Lissabon, hat Nowotny alles andere erreicht als sich für die WM- Wunschelf aufzudrängen.

"Süffisant könnte man formulieren: Es ist optimal gelaufen", sagt der Routinier. "Mein Comeback ausgerechnet hier in Leverkusen, man kommt rein, und gleich gibt’s ein Gegentor." Zudem eines, bei dem Nowotny (wie auch beim 0:2) alt aussah. Ausgerechnet die Qualität, auf die Klinsmann so sehr baute – "Jens kann ein Spiel lesen" – ließ Nowotny vermissen, als er sich bei einem langen Ball verschätzte und viel zu spät auf Abseits spielte. "Es war falsch, sonst wäre da ja kein Tor gefallen." Ursprünglich hätte Nowotny bereits zur Pause für Metzelder kommen sollen. Doch weil Klinsmann den Eindruck gewann, dass dieser und Per Mertesacker zusehends "gut harmonierten", wollte er diesem Duo doch mehr Spielzeit gewähren – ehe Metzelder angeschlagen rausging. "Wir haben Jens gesagt, dass er sich noch gedulden muss", so Klinsmann. Wohl auch mit einem WM- Einsatz.