WM

DFB-Präsident tritt Korruptionsvorwürfen entgegen

Niersbach: "Dieses Sommermärchen ist nicht zerstört"

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Montag bei der Vorstellung des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Montag bei der Vorstellung des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund. Getty Images

"Die Weltmeisterschaft 2006 war ein Sommermärchen und ist ein Sommermärchen", sagte Niersbach in Dortmund und erklärte: "Dieses Sommermärchen ist nicht zerstört."

Wie der "Spiegel" berichtete, soll das Bewerbungskomitee eine schwarze Kasse eingerichtet haben. Laut den Spiegel-Recherchen sollen die darin befindlichen Gelder benutzt worden sein, um die vier Stimmen der asiatischen Vertreter im 24-köpfigen FIFA-Exekutivkomitee bei der Abstimmung zur Vergabe der WM 2006 zu sichern.

"Es gab keine schwarze Kasse und keinen Stimmenkauf", trat Niersbach dieser Darstellung entgegen. "Es war eine Bewerbung mit lauteren Mitteln." Niersbach kündigte an, dass der DFB "die Behauptungen, die der 'Spiegel' vorgelegt hat, widerlegen werde". "Die Kernbehauptung weisen wir zurück, die stimmt nicht", versicherte Niersbach den zahlreich anwesenden Journalisten.

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Allerdings hatte der DFB noch am Freitag eingeräumt, dass im Zusammenhang mit einer Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die im April 2005 an die FIFA getätigt wurde, Klärungsbedarf besteht. Es gäbe einen "offenen Punkt", räumte Niersbach ein. "Wir müssen die Frage stellen, wofür die Überweisung der 6,7 Millionen Euro verwendet wurde", sagte Niersbach.

Bereits am Samstag hatte Niersbach mitgeteilt, dass der Vorgang bereits "intern durch den Kontrollausschuss" untersucht werde. Zudem wurde als externer Prüfer die internationale Wirtschaftskanzlei Freshfield-Bruckhaus-Deringer eingeschaltet. Niersbach bekräftigte am Montag, dass diese Untersuchung "so schnell wie möglich" erfolgen soll.

Thomas Hennecke/jer