Bundesliga

Florian Niederlechner und das Handy: "Ich werd’s sicher nicht nochmal machen"

Der Hertha-Angreifer im kicker-Interview am Montag

Niederlechner und das Handy: "Ich werd’s sicher nicht nochmal machen"

Noch nicht für Hertha getroffen: Florian Niederlechner.

Noch nicht für Hertha getroffen: Florian Niederlechner. IMAGO/Metodi Popow

Bei fünf Pflichtspieltoren - vier in der Bundesliga, eines im DFB-Pokal - steht Florian Niederlechner in dieser Saison, allesamt erzielt für den FC Augsburg, den er Mitte Januar Richtung Berlin verließ. Für Hertha BSC debütierte er Ende Januar im Derby gegen den 1. FC Union (0:2), auf ein Tor für seinen neuen Klub wartet er nach acht Liga-Einsätzen noch.

"Ich weiß, dass Hertha meine Tore und Vorlagen für den Klassenerhalt braucht", sagt der Stürmer im kicker-Interview (Montagausgabe). "Noch bin ich gelassen. Es wäre etwas anderes, wenn ich in jedem Spiel ein oder zwei Großchancen vergeigen würde. Aber so ist es nicht. Gegen Hoffenheim ging nach vorn lange gar nichts. Dass ich gegen Augsburg die Riesenchance vergeben habe, geht mir immer noch auf den Keks. Das wurmt mich brutal, das wäre ein Knotenlöser gewesen. Trotzdem bin ich überzeugt: Wenn man arbeitet und marschiert, wird man irgendwann belohnt. Das ist mein Karriere-Motto."

Für seinen Fleiß im Anlaufen und beim Festmachen von Bällen bekommt Niederlechner allenthalben Lob. "Generell denke ich, dass ich mit der Art, wie ich spiele und was ich dem Team gebe, einen Mehrwert habe", sagt er. "Aber ich bin Stürmer. Ich will Tore schießen und Spiele entscheiden. Dass ich gegen meinen alten Verein Augsburg gespielt habe, obwohl es extra kostete (300 000 Euro wegen einer entsprechenden Vertragsklausel, d. Red.), war ein brutaler Vertrauensbeweis von Hertha. Das Vertrauen will ich zurückgeben, und da mach' ich mir auch selbst etwas Druck."

Es war unglücklich von mir, darüber brauchen wir nicht zu reden.

Niederlechner über die Handy-Aktion auf der Bank

Die bislang größten Schlagzeilen machte er auf der Bank - als er vor einer Woche nach seiner Auswechslung gegen Hoffenheim (1:3) während der zweiten Halbzeit zum Smartphone griff, in die kicker-App schaute und einen Shitstorm auslöste. "Ich nutze die App regelmäßig, und da hab' ich kurz auf die Ergebnisse der anderen Spiele geschaut. Ich wollte wissen, wie die aktuelle Tabellensituation aussieht", sagt Niederlechner, der vom Ausmaß des Echos "ein bisschen überrascht" war.

"Ich weiß nicht, wie viele Nachrichten und Anrufe ich danach bekomme habe. Es war unglücklich von mir, darüber brauchen wir nicht zu reden", sagt der Stürmer. "Dass mancher Hertha-Fan da im ersten Moment vielleicht sauer war, verstehe ich. Aber ehrlich: In Augsburg war das gang und gäbe, in Freiburg genauso. In den letzten Spielen einer Saison sind immer ein paar Handys auf der Bank."

Aus dem Aufreger nimmt er dennoch eine Erkenntnis für die Zukunft mit, was den Smartphone-Gebrauch auf der Bank angeht: "Ich werd’s sicher nicht nochmal machen."

Im kicker-Interview (Montagausgabe oder im e-Magazine) spricht Niederlechner außerdem über Trainer Sandro Schwarz, das Klima im Team, die Turbulenzen im Klub, die Auswärtsschwäche, das Wiedersehen mit Christian Streich am Samstag in Freiburg und ein mögliches Karriere-Ende bei seinem Ausbildungsklub 1860 München.

Steffen Rohr