2. Bundesliga

"Nicht kompakt": Schalke 04 kriegt den Laden einfach nicht dicht

Rückschritt statt Weiterentwicklung

"Nicht kompakt": Schalke kriegt den Laden einfach nicht dicht

Entsetzen auf Schalke: Kenan Karaman, Bryan Lasme und Marcin Kaminski.

Entsetzen auf Schalke: Kenan Karaman, Bryan Lasme und Marcin Kaminski. IMAGO/Team 2

Nach den zwei Siegen gegen Hannover 96 (3:2) und die Freunde vom Club (2:1) hatten die nun etwas selbstbewussteren Schalker gegen Elversberg einen weiteren Entwicklungsschritt im Visier: zu null wollten sie endlich mal wieder spielen. Aber es bleibt dabei: Das ist ihnen bislang nur gegen den 1. FC Kaiserslautern gelungen, beim 3:0-Sieg im ersten Saison-Heimspiel am 5. August.

Rückschritt statt Weiterentwicklung: Vor allem die Art, wie der FC Schalke bei der 1:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger SV Elversberg die beiden Gegentore kassierte, sorgte für Kopfschütteln - nicht nur bei Trainer Karel Geraerts, der aufgrund der Gesamtleistung unsagbar sauer war und seine Spieler nach dem Schlusspfiff deutlich kritisierte.

Beim 0:1 nach nur sieben Minuten bekam Paul Stock den Ball von Manuel Feil zugespielt und konnte ohne jegliche Attacke eines Schalkers durch das zentrale Mittelfeld marschieren. An der Strafraumgrenze schoss Stock unbedrängt aufs Tor - drin. Beim 0:2 waren die Lücken in der Defensive der Gelsenkirchener ebenfalls riesig, diesmal war Stock der Passgeber, Jannik Rochelt legte sich den Ball an der Strafraumkante seelenruhig zurecht und zirkelte ihn in die lange Ecke. Vom Innenpfosten sprang die Kugel ins Netz.

Die Abstände zwischen Mittelfeld und Abwehr waren viel zu groß.

Marcin Kaminski

Marcin Kaminski, der bei den Königsblauen die Kapitänsbinde trug (Simon Terodde saß zunächst auf der Bank), ärgerte sich über die Masse an Raum für den Gegner. "Die Abstände zwischen Mittelfeld und Abwehr waren viel zu groß", sagte der Innenverteidiger. Zudem monierte er, dass die Schalker Elf in der ersten halben Stunde überhaupt keine Präsenz ausstrahlte: "Wir waren nicht kompakt, haben fast jeden Zweikampf verloren, fast jeder zweite Ball landete bei einem Elversberger."

Schon 28 Gegentore - Enorme Probleme auch in der Offensive

Kaminski fühlt sich "frustriert", dass Schalke den Laden hinten einfach nicht dicht bekommt: "Wir kassieren zu viele Gegentore!" 28 sind es mittlerweile, dem gegenüber stehen lediglich 20 eigene Treffer.

Dass auch in der Offensive enorme Probleme bestehen, zeigte das Heimspiel gegen Elversberg einmal mehr. Wie häufig die Schalker im gesamten zweiten Durchgang inklusive der achtminütigen Nachspielzeit gefährlich vor Elversbergs Torhüter Nicolas Kristof auftauchten, lässt sich an einer Hand abzählen.

Bryan Lasme traf immerhin die Latte (58.), Kenan Karaman scheiterte per Kopf an Kristof (60.). Dieser Chance war ein scharf getretener Freistoß von Thomas Ouwejan vorausgegangen. Gefährliche Standards allein werden allerdings nicht reichen, um der Abstiegszone der 2. Liga zu entkommen.

Toni Lieto