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Neymar: Brasilien denkt an OP, Emery sieht "Option" für Real

PSG-Star erlitt Haarriss im Mittelfuß

Neymar: Brasilien denkt an OP, Emery sieht "Option" für Real

Knickte im Topspiel gegen Marseille unglücklich um: PSG-Angreifer Neymar.

Knickte im Topspiel gegen Marseille unglücklich um: PSG-Angreifer Neymar. picture alliance

Neymar war am Sonntagabend im Topspiel gegen PSG-Erzrivale Olympique Marseille bei einem Zweikampf in der Schlussphase unglücklich umgeknickt und hatte sich schreiend am Boden gekrümmt. Nach längerer Behandlungspause war er schließlich vom Feld getragen worden, die Hände vors Gesicht geschlagen.

Am Montag folgte die Diagnose: Neymar hat sich das rechte Sprunggelenk verstaucht, außerdem wurde beim CT auch ein Haarriss im fünften Mittelfußknochen diagnostiziert. Details zur Ausfalldauer machte PSG nicht. Auf jeden Fall sollte aber höchste Vorsicht geboten sein. So sagte der angesehene spanische Sportmediziner Pedro Luis Ripoll gegenüber "Cadena Ser": "Es ist schwer vorstellbar, dass ein Spieler eine Woche nach so einer Verletzung spielen kann." Im Falle des fünften Mittelfußknochens sei der Unterschied zwischen Haarriss und Bruch zudem sehr klein, das Risiko einer Fraktur enorm groß. "Es könnte auch sein, dass der Spieler allein wegen der Schmerzen raus muss", so Ripoll weiter. "Globoesporte" in Brasilien meldete am Dienstagmittag (MEZ), dass sich der Spieler für eine Operation entschieden habe und somit zwei Monate ausfallen werde. Damit würde er im Mai auf den Platz zurückkehren, rund einen Monat vor Beginn der WM in Russland.

Emery: "Kleine Option"

Nichtsdestotrotz verkündete PSG-Trainer Unai Emery am Dienstagnachmittag im Hinblick auf das Duell mit Real: "Es gibt eine kleine Option, dass er für das Spiel bereit sein kann." Man wolle die kommenden Tage abwarten.

Vergleich mit Neuer - Ripoll rät zu längerer Pause

Dass mit einer derartigen Verletzung nicht zu spaßen ist, weiß z. B. Bayern Münchens Manuel Neuer nur zu gut. Durch seine Mittelfußbrüche im vergangenen März (Haarriss), April und September kam der 31-Jährige 2017 kaum zum Einsatz und verpasste auch sein Ziel, am 12. Januar 2018 zum Rückrundenauftakt bei Bayer Leverkusen wieder zwischen den Pfosten zu stehen. Ripoll verwies auf die ehemaligen oder aktuellen Real-Stars Toni Kroos, Marcelo und Xabi Alonso, die mit derartigen Verletzungen für Wochen oder gar Monate ausfielen.

Neymar dürfte also in den kommenden Partien fehlen, zunächst im Coupe-de-France-Viertelfinale gegen Marseille am kommenden Mittwoch (21.05 Uhr) und auch im Rückspiel gegen Real Madrid im Champions-League-Achtelfinale am Dienstag, 6. März (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de). In diesem muss PSG einen 1:3-Rückstand aufholen. Gut möglich also, dass der teuerste Fußballer der Welt in dieser Saison nicht mehr auf der Champions-League-Bühne zu sehen sein wird.

Kuriosität am Rande: Weil PSG gegen Marseille bereits dreimal gewechselt hatte, musste es den 3:0-Sieg zu zehnt über die Zeit bringen - und Neymar wurde damit auch im 29. Pflichtspiel für seinen neuen Klub nicht ausgewechselt.

aho/jpe/drm