Für den Rekordweltmeister hatte die Heim-WM mit einem wahren Schock begonnen. Nicht nur spielten die Kroaten zu Beginn frech mit, sondern nach einem unglücklichen Eigentor von Marcelo, der nach einer verunglückten Abnahme des für den noch Rot-gesperrten Mario Mandzukic spielenden Nikica Jelavic den Ball ins eigene Gehäuse bugsierte, lag Brasilien auch frühzeitig im Spiel zurück.
Danach war einem der größten Turnierfavoriten für kurze Zeit deutlich Nervosität anzumerken, ehe Superstar Neymar nach einer knappen halben Stunde eine erste Drangphase der Südamerikaner mit dem umjubelten Ausgleich krönte. Doch statt der Leichtigkeit des Fußball-Seins schaltete Brasilien danach wieder einen Gang zurück. Mehr noch: Mitte der zweiten Hälfte schienen die Kroaten sogar das Heft immer mehr in die Hand zu nehmen, was sogar für einzelne Pfiffe in der Arena de Sao Paulo führte.
Weltmeisterschaft - Vorrunde, 1. Spieltag
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Trainersteckbrief Scolari
Brasilien - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.01.1914
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Doch am Ende herrschte dennoch nahezu uneingeschränkte Freude, vor allem aber auch Erleichterung, weil dank eines umstrittenen Elfmeters und des späten 3:1 durch Oscars pfiffigen Schuss mit der Pike sich für die Seleçao doch noch alles wunschgemäß gestaltete.
"Ich habe die Szene jetzt zehn Mal gesehen, und ich bin sicher, es war ein Elfmeter. Außerdem ist der Schiedsrichter derjenige, der entscheidet, und er hat es auch so gesehen", erklärte Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari nach dem Spiel - und hatte obendrein viel Lob für seine Akteure übrig: "Meinen Spielern muss ich ein großes Kompliment machen. Sie hatten so großen Druck, dann bekommen sie auch noch dieses Tor, aber sie haben das Spiel auf eine großartige Weise umgebogen."
Ich habe die Szene jetzt zehn Mal gesehen, und ich bin sicher, es war ein Elfmeter.
Luiz Felipe Scolari, Nationaltrainer Brasilien
Barcelonas Superstar freute sich derweil sowohl über den erwarteten Team-Erfolg, als auch seine individuellen Errungenschaften gleich zum Auftakt: "Das war das Beste. Ich hatte einen Sieg erwartet. Ein WM-Auftakt mit zwei Toren, das ist ein großes Glück", sagte Doppeltorschütze Neymar.
Auch der Pechvogel des Eigentores, Real Madrids Marcelo, konnte nach dem Schlusspfiff wieder strahlen: "Die Team-Kollegen haben mir geholfen und die Fans haben meinen Namen gerufen. Wir spielen jedes Spiel, als wäre es ein Finale." Und sein Verteidiger-Kollege David Luiz ergänzte: "Wir haben den ersten Schritt getan, es fehlen noch sechs." Das nötige Glück für den erhofften sechsten WM-Titel scheint Brasilien dabei bereits hold zu sein.
