Wintersport

Biathlon - Ein Schuss zu wenig: Johannes Thingnes Boe verliert 43 Weltcup-Punkte

Norweger zeigte Vergehen von Soldier Hollow selbst an

Ein Schuss zu wenig: Boe verliert 43 Weltcup-Punkte

43 Punkte und 7000 Euro Preisgeld sind weg: Johannes Thingnes Boe.

43 Punkte und 7000 Euro Preisgeld sind weg: Johannes Thingnes Boe. imago

Für seinen vierten Platz beim Verfolgungsrennen in Soldier Hollow hatte Boe ursprünglich neben dem Preisgeld auch 43 Weltcup-Zähler gutgeschrieben bekommen. Die muss er nun nach einer Entscheidung der Internationalen Biathlon Union (IBU) wieder abgeben. Davon profitiert auch der dort fünftplatzierte Erik Lesser (Frankenhain).

Boe hatte beim letzten Stehendschießen nur vier Patronen abgefeuert. Bei der Gewehrkontrolle war dies aufgefallen und hätte zur Disqualifikation führen müssen. Doch wegen eines Kommunikationsfehlers mit der Rennjury wurde Boe offiziell als Vierter gewertet. Er selbst hatte dann die Jury auf den Fehler aufmerksam gemacht.

"Im Sinne des Fair Play" - Disqualifikation nicht möglich

Er wolle unterstreichen, "dass es keine Bestrafung gegeben hätte, wenn ich das nicht selbst angezeigt hätte. Ich hoffe, dass die IBU alles dafür unternimmt, solche Fehler in Zukunft zu vermeiden. Es ist nie leicht, Weltcup-Punkte abzugeben, aber ich hoffe, dass auch andere Athleten dadurch motiviert werden, im Sinne des Fair Play zu handeln", sagte Boe.

Man sei dem Norweger "sehr dankbar, dass er im Interesse des Sports gehandelt hat", ergänzte IBU-Sportdirektor Felix Bitterling. Als Disqualifikation wird der IBU-Spruch nicht gewertet. Dies sei, so Bitterling, "rechtlich nicht möglich gewesen".

Bereits zwölf Siege auf dem Konto

Boe feierte in diesem Winter bereits zwölf Einzelsiege. Abzüglich der 43 Punkte liegt er im Gesamtweltcup nach 18 von 26 Rennen mit 936 Punkten immer noch deutlich vor Alexander Loginow (Russland/645) und Simon Desthieux (Frankreich/636). Im Verfolgungs-Weltcup beträgt der Vorsprung von Boe (272) allerdings nur noch 22 Punkte auf Loginow.

Bei den Biathleten stehen vom 7. bis 17. März die Weltmeisterschaften im schwedischen Östersund an.

aho/sid