Wintersport

Dopingverdacht im Biathlon: Neun Kasachen gesperrt

Weltverband IBU spricht provisorische Urteile

Dopingverdacht im Biathlon: Neun Kasachen gesperrt

Die Kasachin Olga Poltoranina, hier in Hochfilzen 2017, gehört zu den gesperrten Biathleten.

Die Kasachin Olga Poltoranina, hier in Hochfilzen 2017, gehört zu den gesperrten Biathleten. imago

Der Biathlon-Weltverband IBU hat gleich neun kasachische Skijäger wegen Dopingverdachts vorläufig gesperrt. Wie der Verband am Donnerstag mitteilte, hätten die namentlich genannten fünf Damen und vier Herren gegen die Anti-Doping-Regeln (ADRV) verstoßen. Die vorläufigen Suspendierungen basieren laut IBU auf strafrechtlichen Ermittlungen in Österreich und Italien. Die betroffenen Athleten können nun zu den Vorwürfen Stellung beziehen, danach entscheidet die IBU über weitere Schritte.

Kurz vor dem Start der Weltmeisterschaft im Februar 2017 im österreichischen Hochfilzen hatte die österreichische Polizei eine Doping-Razzia in den Teamunterkünften der Kasachen durchgeführt. Dabei waren nach Angaben des Bundeskriminalamtes zahlreiche medizinische Produkte und Medikamente sichergestellt geworden. Dennoch durften die Kasachen starten. Die Zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (WKStA) in Wien äußerte sich am Donnerstag auf Nachfrage mit Hinweis auf das noch laufende, nichtöffentliche Verfahren nicht.

In einem großen Karton, der an einer Tankstelle entsorgt worden war, befand sich eine beträchtliche Menge an gebrauchtem medizinischen Einwegmaterial wie Einwegspritzen, Infusionen und Ampullen sowie handschriftliche Aufzeichnungen, die auf einen Dopingvorgang schließen ließen. Nach Auswertung der Dokumente wurde der Karton samt Inhalt dem kasachischen Team zugeordnet. Da die darauf folgenden Dopingkontrollen bei den Kasachen laut IBU damals negativ ausfielen, durften die Athleten in Hochfilzen aber an den Start gehen.

Zu den am Donnerstag erwähnten Sportlern - vier Männer und fünf Frauen vornehmlich aus dem Weltcup-Kader des Landes - gehören die frühere Junioren-Weltmeisterin Galina Wischnewskaja sowie Olga Poltoranina, Ehefrau des kasachischen Skilanglauf-Stars Alexei Poltoranin.

dpa/sid/jer