Wintersport

Dahlmeier in Olympiaform: Sieg in Antholz-Verfolgung

"Schöner kann ein Biathlon-Rennen nicht laufen"

Dahlmeier in Olympiaform: Sieg in Antholz-Verfolgung

Siegte in ihrem Lieblingsrennen, dem Verfolger: Laura Dahlmeier.

Siegte in ihrem Lieblingsrennen, dem Verfolger: Laura Dahlmeier. imago

In überragender Manier hat die siebenmalige Biathlon-Weltmeisterin Laura Dahlmeier beim Weltcup in Antholz ihren zweiten Saisonsieg gefeiert. Bei der Olympia-Generalprobe in der Verfolgung setzte sich die 24-Jährige zwei Tage nach ihrem zweiten Platz im Sprint mit einem Schießfehler und einem Vorsprung von 17,3 Sekunden vor der Italienerin Dorothea Wierer (2 Fehler) und der dreimaligen Olympiasiegerin Darja Domratschewa (2) aus Weißrussland durch.

Für die Bayerin war es am Samstag knapp drei Wochen vor der Eröffnung der Winterspiele in Pyeongchang der 19. Weltcupsieg ihrer Karriere. "Ich bin sehr, sehr happy, dankbar und stolz", sagte Dahlmeier: "Den Zieleinlauf habe ich richtig genießen können, schöner kann ein Biathlon-Rennen nicht laufen." Auch Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner lobte am ARD-Mikrofon: "Sie hat es von Anfang bis zum Ende perfekt gemacht."

Entscheidung beim letzten Schießen

Zwölf Sekunden hinter Sprint-Siegerin Tiril Eckhoff aus Norwegen gestartet, übernahm Dahlmeier nach dem zweiten Schießen erstmals die Führung. Beim ersten Stehendschießen dann blieben Eckhoff, Domratschewa und Dahlmeier fehlerfrei - die Entscheidung fiel somit beim finalen Auftritt am Schießstand. Und da zeigte Dahlmeier keine Nerven, während die Konkurrenz patzte. "Der Verfolger ist immer ein richtiger Krimi. Da gewinnt nur, wer die Gedanken am besten im Zaum hält. Beim dritten und vierten Schießen war es unheimlich spannend und da muss man ganz bei sich bleiben", sagte Dahlmeier.

Preuß schafft Olympia-Qualifikation

Unterdessen rückte die von Position 20 gestartete Franziska Preuß Platz für Platz vor. Bis zum letzten Schießen hatte sie sogar auf Podestchancen, doch dann musste sie zweimal in die Strafrunde - Platz zehn brachte aber die Olympia-Qualifikation. "Ich bin jetzt einfach nur wahnsinig glücklich, dass es geklappt hat", sagte Preuß.

Die zweimalige Saison-Siegerin Denise Herrmann wurde Zwölfte - trotz fünf Strafrunden. Als 18. beendete Franziska Hildebrand (3 Strafrunden) das letzte Jagdrennen vor Olympia, Vanesa Hinz (4) kam auf Rang 20. Maren Hammerschmidt (4) auf Platz 24.

Strahlte im Ziel: Laura Dahlmeier.

Strahlte im Ziel: Laura Dahlmeier. imago

Gut drei Wochen vor dem ersten Olympia-Rennen in Südkorea zeigt Dahlmeier weiter aufsteigende Form. Nach ihren beiden zweiten Plätzen im Massenstart am vergangenen Sonntag in Ruhpolding und am Donnerstag im Sprint von Antholz holte sie sich über die zehn Kilometer ihren ersten Einzel-Sieg im Olympia-Jahr. "Vor dem Wochenende habe ich gedacht, dass ich gerne mal wieder vorne bei den Besten mitlaufen will - das ist mir heute gelungen", sagte die Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison.

Deutschlands Sportlerin des Jahres, die zuletzt von zwei Krankheitspausen gebremst wurde, scheint wieder voll da zu sein. Im Vorjahr hatte sich Dahlmeier bei ihren Lieblings-Strecken auf 1642 Metern Höhe im Antholzer Tal mit Siegen im Einzel und der deutschen Staffel, sowie einem zweiten Platz in der Verfolgung viel Selbstvertrauen geholt. Kurz darauf gewann die Bayerin bei der WM in Hochfilzen in sechs Rennen fünfmal Gold und einmal Silber.

dpa