Tennis

67:2 Asse und trotzdem verloren! Reilly Opelkas kurioses Aus bei den Australian Open

Fabbiano zieht in 3. Australian-Open-Runde ein

67:2 Asse und trotzdem verloren: Opelkas kurioses Aus

Furchteinflößende Geste: Reilly Opelka in Melbourne beim Aufschlag.

Furchteinflößende Geste: Reilly Opelka in Melbourne beim Aufschlag. Getty Images

Weil die theoretisch unendlichen fünften Sätze bei drei von vier Grand-Slam-Turnieren abgeschafft sind , wird John Isner seinen Rekord wohl auf ewig behalten: 113 Asse schlug der US-Amerikaner bei seiner legendären Elf-Stunden-Erstrundenschlacht gegen Nicolas Mahut 2010 in Wimbledon. Doch ein junger Landsmann bewies am Mittwoch, dass ihm diese Fußstapfen nicht zu klein sind, und Isner trägt immerhin Schuhgröße 50.

Reilly Opelka heißt der Mann, der am dritten Turniertag für die bisher kurioseste Niederlage bei den diesjährigen Australian Open sorgte. Der 21-Jährige aus St. Joseph, Michigan, die aktuelle Nummer 97 der Welt, unterlag in der zweiten Runde dem Italiener Thomas Fabbiano in 3:32 Stunden mit 7:6 (17:15), 2:6, 4:6, 6:3, 6:7 (5:10), obwohl er sensationelle 67 Asse schlug - und sein Gegner nur zwei.

Opelka schlug mehr Asse als im ganzen Jahr 2018

Opelka ist 2,11 Meter groß, Asse sind seine Spezialität; doch mit diesem Auftritt stieß er in ganz neue Dimensionen vor. Im ganzen Jahr 2018 waren ihm auf der Tour "nur" 66 Asse gelungen. Mit seinen 67 in einem Match ist er neuer Fünfter im Allzeit-Ass-Ranking des Profi-Tennis. Auf Hartplatz war nur Ivo Karlovic, der unter den Top 13 siebenmal auftaucht, einmal mit 75 besser, ebenfalls in Melbourne.

Der spielerisch überlegene und weniger fehleranfällige Fabbiano, in der Weltrangliste fünf Plätze hinter Opelka notiert, ertrug das Ass-Feuerwerk auf dem Nebenplatz nahezu stoisch und feierte einen buchstäblichen David-gegen-Goliath-Sieg: Er ist 38 Zentimeter kleiner als Opelka, den bei seiner erst zweiten Grand-Slam-Turnierteilnahme überhaupt im entscheidenden Tiebreak der Aufschlag urplötzlich im Stich gelassen hatte. Insgesamt verbuchte Fabbiano zehn Punkte mehr (172:162).

In der ersten Runde hatte Opelka bereits angedeutet, dass er in der Lage ist, Karlovic (39) und Isner (33) eines Tages zu beerben: Er gewann bei einer Ass-Statistik von 40:47 mit 7:6, 7:6, 6:7, 7:6 - gegen Rekordhalter Isner.

Opelka gegen Fabbiano - hier gibt's die Daten zum Match

jpe

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