Tennis

Historisch: Zverev gewinnt die ATP World Tour Finals

ATP World Tour Finals

Historisch: Zverev gewinnt die ATP World Tour Finals

Bärenstarker Auftritt, absolut glücklich: Alexander Zverev.

Bärenstarker Auftritt, absolut glücklich: Alexander Zverev. Getty Images

Aufschlagriese Zverev

In der Vorrunde war Zverev beim 4:6, 1:6 noch machtlos gegen Djokovic gewesen, doch der 21-Jährige hatte offenbar seine Lehren gezogen und zeigte sich nun, wie schon im Halbfinale gegen Roger Federer, von seiner besten Seite. Zverev spielte phänomenales Tennis und war brutal stark bei eigenem Aufschlag. Der Deutsche beeindruckte mit starken Zahlen: 88 Prozent seiner ersten Aufschläge waren erfolgreich, mit dem zweiten holte er dann noch 66,7 Prozent der Punkte.

In anderen Worten: Für den "Djoker", immerhin bester Defensivspieler der Tour, sprangen nur vier Punkte bei gegnerischem Aufschlag heraus. Der Serbe spielte seinerseits nicht unbedingt auf Top-Niveau, allerdings auch alles andere als schlecht. Bis zum 4:4 hielt er Satz eins offen, kassierte dann aber das Break - für Nole war es der erste Satzverlust in Turnier. Danach legte Zverev los wie die Feuerwehr und machte den Durchgang mit einem weiteren starken Aufschlagspiel zu - unter anderem gelangen ihm nun drei Asse.

Kurioser zweiter Satz: Break, Rebreak, Re-Rebreak

Novak Djokovic

Nachdenklich: Novak Djokovic. Getty Images

Satz zwei begann mit einem Paukenschlag: Djokovic gab direkt sein Service ab. Zverev spielte bärenstark, kam dann wohl aber ins Grübeln. Im nächsten Spiel erlaubte er sich gleich zwei Doppelfehler - die ersten im Spiel überhaupt - und kassierte letztlich das Rebreak. Das sollte aber noch längst nicht alles sein, was dieser recht kuriose Satz zu bieten hatte, denn der 14-malige Grand-Slam-Sieger aus Serbien wackelte weiter - und konnte sein Service erneut nicht durchbringen.

Drei Spiele, drei Breaks, ungewöhnlich fürs Herren-Tennis. Im Anschluss brachte Zverev schließlich seinen Aufschlag dann aber wieder mal durch - der entscheidende Punkt glückte dem Weltranglistenfünften nach einer sehenswerten Rallye. Ohnehin war bemerkenswert, das Zverev vor allem in den Rallyes besser war und häufiger punktete.

Djokovic gerät aus dem Tritt

Anschließend stabilisierte sich Zverev zusehends, während der "Djoker" haderte und sich durch die Spiele förmlich quälte. Das sollte am Ende gegen einen Zverev in so einer Form nicht reichen. Bemerkenswert: Der Serbe (23 unerzwungene Fehler!) wackelte bedenklich, als er gegen den Matchverlust servierte - und Zverev kam zu seinen ersten Matchbällen. Den ersten wehrte Djokovic ab, den zweiten setzte der Deutsche nach einer Stunde und 19 Minuten longline genau ins Eck und riss dann die Arme zum Jubel hoch.

Es war das vierte Duell dieser beiden Spieler: Djokovic verlor 2017 im Finale von Rom, gewann in diesem Jahr aber in Shanghai und kürzlich in der Vorrunde. Der Deutsche revanchierte sich und glich damit in der Bilanz zum 2:2 aus.

drm