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Triumph in München: Zverev besiegt Kohlschreiber

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Triumph in München: Zverev besiegt Kohlschreiber

Die Nummer 3 der Welt hat sich durchgesetzt:  Alexander Zverev besiegte Philipp Kohlschreiber im deutschen Duell.

Die Nummer 3 der Welt hat sich durchgesetzt: Alexander Zverev besiegte Philipp Kohlschreiber im deutschen Duell. imago

Als der Turniersieg nach einem krachenden Aufschlag perfekt war, ließ sich Alexander Zverev von den Zuschauern feiern und gratulierte Philipp Kohlschreiber fair zu einer tollen Woche. An ein Geschenk auf dem Platz für den Tennis-Altmeister dachte der Youngster aber zuvor nicht. Dank eines deutlichen 6:3, 6:3 im Endspiel des ATP-Events in München feierte der beste deutsche Tennisprofi am Sonntag seinen ersten Turniersieg 2018 und kann selbstbewusst zu den wichtigen Sandplatzturnieren in Madrid und Rom sowie zu den French Open in Paris reisen.

Der 21 Jahre alte Hamburger verteidigte seinen Titel in München und steht nun schon bei sieben Turniererfolgen. Finalkontrahent Kohlschreiber dagegen verpasste im sechsten Endspiel den vierten Erfolg bei den BMW Open und damit den alleinigen Rekord.

Die Davis-Cup-Teamkollegen hatten sich mit beeindruckenden Siegen in das Finale am Aumeisterweg vorgekämpft und das von den Fans erhoffte Generationenduell perfekt gemacht. Die Favoritenrolle gab Routinier Kohlschreiber dabei an seinen 13 Jahre jüngeren Gegner ab. "Er ist 21, fast zwei Meter groß, an eins gesetzt, die Nummer drei der Welt", erinnerte der Augsburger. "Ich schiebe den Druck gerne auf ihn."

Vor 4500 Zuschauern auf dem ausverkauften Centre Court zeigten die zwei dann begeisternden Sport, teils atemberaubende Ballwechsel und "Werbung für Tennis", wie Kohlschreiber angekündigt hatte. Er machte dann aber den ersten folgenschweren Fehler, als er im ersten Satz nach zwei Zu-Null-Spielen seinen Aufschlag zum 4:3 für Zverev abgab. Für die Entscheidung nach 38 Minuten sorgte der Youngster dank des zweiten Breaks, und das nach 15:40-Rückstand im neunten Game.

Im Halbfinale gegen den Südkoreaner Hyeon Chung hatte Zverev am Samstag beim 7:5 und 6:2 taktisch überzeugt und den Halbfinalisten der Australian Open nicht in Schwung kommen lassen. Kohlschreiber ließ Maximilian Marterer aus Nürnberg beim 6:2, 6:4 keine Chance.

Dass für den Schwaben nach einem Turnier und vier Matches ohne Satzverlust die schwerste Aufgabe im Finale warten würde, das war klar, auch wenn die Bilanz der beiden vor dem Showdown in Bayern ein 2:1 für Kohlschreiber aufzeigte. 2017 hatte Zverev in Halle gewonnen.

Und auch bei dem Sandplatzevent wusste sich der in Monte Carlo lebende Spitzenspieler gegen Kohlschreibers Mix aus kraftvollen Schlägen und immer wieder gefühlvollen Stoppbällen zu helfen. Im zweiten Satz kassierte er zwar ein Break, weil er einen Schmetterball nicht verwerten konnte. Aber dem besten deutschen Profi gelang sofort das Rebreak und im achten Spiel die Vorentscheidung, als er Kohlschreiber erneut den Aufschlag abnahm. Nach nur 71 Minuten verwandelte er seinen ersten Matchball.

dpa