Tennis

Kerber im Finale gegen Siegemund

Kohlschreiber gegen Nadal in Barcelona ohne Chance

Kerber im Finale gegen Siegemund

Auf dem Weg zur Titelverteidigung: Angelique Kerber.

Auf dem Weg zur Titelverteidigung: Angelique Kerber. Getty Images

Kerber verwandelte nach 2:03 Stunden ihren ersten Matchball. "Das Match habe ich am Ende ganz eindeutig dem Publikum zu verdanken", sagte Kerber nach ihrem hart umkämpften Erfolg. "Die Zuschauer haben mich am Ende durch den dritten Satz gezogen." Die am Ende müde werdende Kielerin biss sich aber ein weiteres Mal durch und feierte im achten Duell mit Kvitova den vierten Sieg. "Ich liebe es einfach zu gewinnen. Und ich hasse es, zu verlieren", sagte Kerber.

Kerber hatte gegen die zweimalige Wimbledon-Siegerin anfangs einige Probleme und musste schon in ihrem ersten Aufschlagspiel einen Breakball abwehren. Doch nach dieser Schrecksekunde war die Norddeutsche hellwach und bestimmte fortan den ersten Satz. Kerber nahm ihrer Gegnerin zwei Mal das Service ab und konnte so auch einen eigenen Aufschlagverlust verkraften. Nach 44 Minuten sicherte sie sich mit dem ersten Satzball den ersten Durchgang.

In der Folgezeit war Kerber aber die Müdigkeit nach den Strapazen des Fed Cups in der vergangenen Woche und dem Rummel um ihre Person in Stuttgart deutlich anzumerken. Immer wieder schüttelte die 28-Jährige ihre Beine aus. Zwar wirkte auch Kvitova, die im Viertelfinale gegen Garbiñe Muguruza aus Spanien über drei Sätze gehen musste, nicht komplett fit. Dennoch schaffte die Tschechin nach 1:23 Stunden den Satzausgleich.

Kerber blickte kurz frustriert und müde zu Trainer Torben Beltz und Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner auf die Tribüne. Doch nach einer kurzen Pause sammelte die Schleswig-Holsteinerin noch einmal alle Kräfte. Gleich zum Auftakt des entscheidenden dritten Satzes gelang Kerber ein Break, das sie kurz darauf aber sofort wieder hergab. Doch Kerber zeigte nun wieder einmal ihr großes Kämpferherz und nahm Kvitova zwei weitere Male den Aufschlag ab. Nach dem Matchball riss sie erleichtert die Arme in die Höhe und ließ sich von den Fans feiern.

Siegemunds Traum geht weiter

Laura Siegemund ist Titelverteidigerin Angelique Kerber beim Tennis-Turnier in Stuttgart ins Endspiel gefolgt. Die 28 Jahre alte Qualifikantin gewann am Samstag im Halbfinale gegen die an Nummer eins gesetzte Polin Agnieszka Radwanska überraschend mit 6:4, 6:2 und machte damit das erste deutsche Finale in der Geschichte der mit 759.000 Dollar dotierten Sandplatzveranstaltung perfekt. "Manchmal ist es gut, einfach den Auto-Modus einzuschalten und nicht so viel nachzudenken." Schon im ersten Satz gelangen Siegemund 18 direkte Punkte, immer wieder brachte sie die Polin zudem mit taktisch klug eingesetzten Stopps zur Verzweiflung. Nach 43 Minuten holte sie sich den ersten Abschnitt. Auch danach war bei der Psychologie-Studentin von Nervosität nicht zu spüren. Siegemund gelangen zwei schnelle Breaks, Radwanska wirkte sichtlich genervt. Mit dem ersten Matchball machte Siegemund die große Überraschung perfekt und hüpfte danach ungläubig über den Centre Court.

Barcelona: Nadal kegelt Kohlschreiber raus

Philipp Kohlschreiber hat beim ATP-Tennisturnier in Barcelona den Einzug in das Endspiel verpasst. Der 32 Jahre alte Augsburger musste sich am Samstag dem früheren Weltranglisten-Ersten und achtmaligen Turniersieger Rafael Nadal mit 3:6, 3:6 geschlagen geben. Nach 92 Minuten sicherte sich der Spanier im 13. Vergleich mit Kohlschreiber den 12. Sieg. Bei der mit 2,43 Millionen Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung trifft Nadal am Sonntag im Endspiel auf den Japaner Kei Nishikori, der sich im Halbfinale gegen den Franzosen Benoît Paire mit 6:3, 6:2 durchgesetzt hatte.

dpa