Wer ist die Nummer eins? Diese Frage hat Serena Williams am Sonntag schon beinahe rhetorisch werden lassen: Obwohl Herausforderin Maria Sharapova ihre jüngsten 21 Matches auf Sand gewonnen hatte und ohne Satzverlust durchs Turnier gerast war, verpasste ihr die 31-Jährige im Finale des WTA-Turniers in Madrid die nächste Abreibung: 6:1 und 6:4 hieß es nach gerade einmal 78 Minuten.
Und es gibt weitere Zahlen, die Williams' Status als derzeit beste Tennisspielerin des Planeten untermauern: Es war ihr 50. Einzel-Titel auf der WTA-Tour, ihr 77. Sieg aus ihren letzten 81 Einzelmatches. Außerdem hat die Madrid-Titelverteidigerin nun die letzten zwölf Aufeinandertreffen mit Sharapova gewonnen, insgesamt 13 von 15. Nicht umsonst sagte sie nach ihrem Halbfinalsieg gegen Sara Errani: "In meinem Herzen fühle ich, dass ich die Nummer eins bin."
Gegen Sharapova, der zuletzt 2004 ein Sieg über Williams gelang, führte die US-Amerikanerin schnell mit 4:0, nach 32 Minuten war der erste Satz schon Geschichte. Sharapovas schnelle 2:0-Führung in Durchgang zwei konterte Williams dann nicht weniger abgeklärt.
Wenig später war die Olympiasiegerin dann Teil einer ganz besonderen Tennis-Elite: Als zehnte Spielerin kommt sie nun auf 50 WTA-Titel. Die klare Nummer eins bleibt Martina Navratilova (167) vor Chris Evert (154) und Steffi Graf (107).
Hat sich nicht die Zähne ausgebissen: Rafael Nadal gewann das ATP-Turnier von Madrid gegen Stanislas Wawrinka. Getty Images
Nadals "traumhafte" Rückkehr
Beim Finale der Herren in Madrid war die Favorit-Außenseiter-Rolle etwas klarer verteilt als bei den Damen. Die derzeitige Nummer fünf der Welt ließ dem Schweizer Stanislas Wawrinka beim 6:2, 6:4 vor allem im ersten Satz keine Chance. So führte Nadal zwischenzeitlich mit 4:0.
Der zweite Satz verlief zunächst ausgeglichen, doch beim Stand von 3:3 verlor Wawrinka sein Aufschlagspiel und in der Folge auch die Partie. "Vor fünf Monaten hätte ich von so einer Rückkehr nur geträumt. Es hätte für mich nicht besser laufen können", sagte Nadal bereits vor dem Finale. Nun setzte er sich zum dritten Mal nach 2005 und 2010 die Krone von Madrid auf. Insgesamt ist es sein 55. ATP-Titel.