Tennis

Golden Set! Shvedova lässt Errani keinen Punkt - jetzt gegen Serena

Novum am Samstag in Wimbledon - Cilic-Marathon

Golden Set! Shvedova lässt Errani keinen Punkt - jetzt gegen Serena

Miss Gnadenlos! Yaroslava Shvedova feierte am Samstag einen perfekten Satz ohne Punktverlust.

Miss Gnadenlos! Yaroslava Shvedova feierte am Samstag einen perfekten Satz ohne Punktverlust. Getty Images

Auf Court Nummer drei wurden die Zuschauer an der Church Road am Samstagnachmittag Zeugen eines seltenen Schauspiels. Dei gebürtige Russin Shvedova, seit 2008 für Kasachstan spielend, stand der French-Open-Überraschungsfinalistin Errani gegenüber, in Wimbledon immerhin an Nummer zehn gesetzt.

Doch die Papierform half der Italienerin wenig. Punkt um Punkt ging an ihre Kontrahentin. Die gewann ihre Aufschlagsspiele zu Null, schlug auch vier Asse, und nahm Errani Service um Service ab. Nach 14 Winnern und drei Breaks war der Satz nach 15 Minuten vorbei. Mit 6:0 für Shvedova oder, wenn man so will, mit 24:0.

Erstmals war in Wimbledon solch ein perfekter Satz (Golden Set) zu bestaunen. Ein Blick in die Geschichtsbücher der Tennis-Tour verrät, dass bislang nur Bill Scanlon (1983, Delray Beach gegen den Brasilianer Marcos Hocevar) und Pauline Betz (1943) einen solch goldenen Satz hingelegt haben.

Ich habe heute ein goldenes Ei gelegt.

Tweed der Siegerin nach ihrem denkwürdigen Spiel

Für Errani lief's im zweiten Durchgang besser, aber nicht gut genug. Mit 0:6, 4:6 musste sich die Segel streichen. Und Shvedova, derzeit 65. im WTA-Ranking (2010 war sie schon einmal auf 29 notiert), trifft im Achtelfinale nun auf Serena Williams, die die Chinesin Jie Zheng mit 9:7 im dritten Durchgang niederkämpfte. Es wird wieder aufwärts gehen in der Rangliste mit der Kasachin, nachdem sie schon Anfang Juni bei den French Open im Viertelfinale stand.

Auf den Spuren von Isner und Mahut: Cilic gewinnt Marathon

Der Kroate Marin Cilic und Sam Querrey aus den USA haben sich derweil am Sonntag ein episches Drittrundenmatch geliefert, das über 5:31 Stunden andauerte. Die Begegnung, die der Weltranglisten-18. Cilic 7:6 (8:6), 6:4, 6:7 (2:7), 6:7 (3:7) und 17:15 gewann, war das längste Spiel der Turniergeschichte, das an einem Tag zu Ende gespielt wurde und die zweitlängste Begegnung überhaupt. Der entscheidende Durchgang allein dauerte 2:07 Stunden.

Getoppt wird der Krimi in den Rekordbüchern des All England Clubs nur noch durch das längste Spiel der Tennisgeschichte, das vor zwei Jahren auf dem heiligen Rasen stattgefunden hatte, allerdings über drei Tage ausgetragen worden war. Damals gewann John Isner nach 11:05 Stunden reiner Spielzeit 6:4, 3:6, 6:7 (7:9), 7:6 (7:3), 70:68 gegen den Franzosen Nicolas Mahut. Im fünften Satz spielten beide 8:11 Stunden. Am spielfreien Sonntag darf sich Cilic nun von den Strapazen erholen. Der 23-Jährige trifft im zweiten Wimbledon-Achtelfinale seiner Karriere auf den britischen Lokalmatadoren Andy Murray.