Krönte eine perfekte Woche: Sabine Lisicki jubelt über ihren ersten Titel auf der Tour. imago
Geschafft! Lisicki hat am Sonntagabend auf Sand in Charleston den ersten Titel auf der Tour in ihrer noch jungen Karriere gewonnen - und das ohne Satzverlust. Die Berlinerin, die im Turnierverlauf Venus Williams und Marion Bartoli rausgeworfen hatte, bezwang im Finale auch die Weltranglistenzwölfte Wozniacki, "Newcomerin des Jahres" 2008 und jüngst Siegerin in Ponte Vedra Beach. Die erst 18 Jahre junge Dänin ist zwar 51 Ränge besser platziert - das interessierte Lisicki aber überhaupt nicht: Mit 6:2 und 6:4 schaffte sie den ersten deutschen Turniersieg bei den Damen seit Anna-Lena Grönefelds Triumph in Acapulco 2006!
Turnierdiagramme
Es war gleich gut losgegangen für Lisicki: Break, Ass, klare Führung. Vor allem weil die 19-Jährige die wenigen Möglichkeiten, die ihr Wozniacki bei eigenem Aufschlag gewährte, eiskalt nutzte - und selbst nichts zuließ. Zwei von zwei Breakbällen verwandelte Lisicki und sicherte sich so den ersten Satz ganz klar und souverän. Wozniacki, die das bisher einzige Duell der beiden Nachwuchsspielerinnen bei den Australian Open 2008 gewonnen hatte, glänzte zwar weiter mit einer guten Aufschlagquote, immer wenn sie aber einmal in Bedrängnis geriet, war Lisicki da. So gelang der Berlinerin in Durchgang zwei das Break zum 3:2. Wozniackis direkten Konter verhinderte sie anschließend per Ass. Hart umkämpft wurde die Schlussphase eingeläutet - und Lisicki zitterte sich ins Ziel. Trotz 40:0 musste sie noch zwei Breakbälle abwehren, Matchball Nummer sechs saß nach 80 Minuten dann aber doch!
Djokovic beendet Nadals Riesen-Serie - und verliert
Bei diesen Vorzeichen hätte Djokovic eigentlich nur gewinnen können: Viermal hintereinander hatte Nadal in Monaco triumphiert, im diesjährigen Turnierverlauf war er noch ohne Satzverlust und alle sechs Duelle gegen Nadal auf Sand hatte "Nole" verloren. Dafür wurde es aber ein ziemlich spannender und intensiver Nachmittag. Erst nach 2:43 Stunden setzte sich die Nummer eins der Welt mit 6:3, 2:6 und 6:1 durch - Nadals Titel Nummer drei im Jahr 2009, Karrieretitel Nummer 34, Masters-Titel Nummer 14. In letzterer Kategorie ist er nun gleichauf mit Roger Federer.
Nicht zu stoppen: Rafael Nadal löste auch die kritischen Situationen gegen Novak Djokovic meist ganz cool. picture-alliance
Allerdings gingen die beiden Finalisten ziemlich nervös in ihr 16. Duell, vier der ersten fünf Punkte kamen per Break zustande. Der erste, der sich bei eigenem Aufschlag stabilisierte, war Nadal - Djokovic gelang es nicht. Und so schnappte sich der Spanier Satz eins nach einer Stunde mit 6:3. Schneller verlief der zweite Durchgang - mit umgekehrtem Ausgang! Der Grund: Djokovic, mit frühem Break vorn, überstand ein paar brenzlige Ballwechsel beim Stand von 2:1 und holte sich Nadals Aufschlag gleich wieder - 4:1. Den Vorsprung gab der 21-Jährige nicht mehr her, per 6:2 nahm er Nadal den ersten Satz in Monte Carlo seit dem Finale 2006 (!) ab.
So klar der dritte Satz auf dem Papier auch war: Er hätte ganz anders ausgehen können. Aber gleich zu Beginn ließ Djokovic drei Breakchancen liegen - und Nadal konterte eiskalt. Konsequent nutzte der Australian-Open-Sieger die Aufschlagschwäche seines Gegenübers, eiskalt nutzt er seine Chancen. Und so hieß der Sieger in Monte Carlo einmal mehr Rafael Nadal. "Die Veranstaltung in Monte Carlo liegt mir ganz offenbar", sagte er. Wie wahr.
Barcelona: Vinci verhindert Kirilenkos Doppel-Sieg
Ein überraschendes Ende nahm das mit 166.000 Euro dotierte WTA-Turnier in Barcelona: Roberta Vinci, in der Weltrangliste an Position 61, holte sich locker den Titel auf Sand: Im Finale bezwang die Italienerin Maria Kirilenko aus Moskau (WTA 37) mit 6:0, 6:4 und gewann die zweite Trophäe ihrer Karriere. Kirilenko hatte das Turnier im Vorjahr für sich entschieden.