Die Tour 2009 findet ohne ihn statt: Thomas Dekker. imago
Die ominöse Probe Dekkers stammt bereits aus dem Dezember 2007. Wegen auffälliger Blutwerte Dekkers war der Urin nun erneut getestet worden - die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte dies im Mai beantragt. Die verbesserten Methoden haben Dekker nun überführt.
Silence-Lotto-Teamchef Marc Sergeant strich den Niederländer umgehend aus dem Tour-Kader. "Wir sind total entsetzt. Zwar ist der Fall passiert, als Dekker noch für Rabobank fuhr. Dennoch sind wir geschockt", erklärte Sergeant am Mittwoch.
Der 24-Jährige galt lange Zeit als eines der größten niederländischen Talente und Kandidat auf einen großen Rundfahrtsieg. Schon vor Jahren war er mit Doping-Spekulationen in Verbindung gebracht worden, im vergangenen Sommer wurde sein Name auch im Zusammenhang mit dem Dopingskandal um den Österreicher Bernhard Kohl genannt.
Der am Tour-Startort Monaco wohnende Dekker hatte Nachfragen zu Dopingvergehen stets als "totalen Unsinn" abgetan und vor allem deutsche Medien hart kritisiert.
Sein Ex-Arbeitgeber Rabobank hatte ihn im Vorjahr aus dem Tour-Kader genommen, nachdem er wegen mehrfach anomaler Blutwerte vom Welt-Radsport-Verbandes UCI verwarnt worden war. Die Begründung Rabobanks seinerzeit lautetet lapidar: "Formschwäche". Wochen später feuerte Rabobank den Niederländer.
Dekkers Team Silence-Lotto stellt mit dem zweifachen Tour-Zweiten Cadel Evans (Australien) einen der Top-Favoriten der Tour 2009. In Sebastian Lang (Erfurt) fährt auch ein Deutscher für den Stall. Als Ersatz für den suspendierten Dekker wurde der Brite Charles Wegelius nominiert.