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Armstrong wird operiert

US-Amerikaner bricht sich das Schlüsselbein

Armstrong wird operiert

Lance Armstrong

Keine guten Aussichten: Lance Armstrong muss operiert werden. picture alliance

"Das ist mir noch nie passiert, ich bin sehr enttäuscht und fühle mich miserabel. Jetzt muss ich mich ein paar Tage erholen", sagte Armstrong kurz nach dem Sturz: "Das mit dem Giro wird sehr kompliziert." Johan Bruyneel, Teamchef von Astana, sprach am Abend im Internet von einem "glatten Schlüsselbeinbruch ohne Komplikationen". Armstrong solle sich nun "schnell erholen". Eine solche Verletzung kann aber durchaus eine Pause von anderthalb Monaten bedeuten.

Einen Tag später war klar: Armstrong wird operiert. Der Eingriff werde in einigen Tagen erfolgen, erklärte der US-Amerikaner. "Der Sturz hat meinen bevorstehenden Kalender in Gefahr gebracht, aber das Wichtigste für mich ist jetzt, nach Hause zu kommen und mit der Reha zu beginnen", sagte Armstrong, bevor er am Dienstag zurück in die USA fliegen wollte.

Der Astana-Profi wurde rund 20 Kilometer vor dem Ziel in Baltanas (Kastillien-Leon) in einem Massensturz verwickelt und konnte anschließend das Rennen nicht mehr fortsetzen. Laut einem Sprecher des kasachischen Teams wurde der Texaner mit Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch in das nächstgelegene Krankenhaus gefahren. Dort bestätigten Röntgen-Aufnahmen die erste Diagnose.

Lance Armstrong

Musste nach seinem Sturz am Wegesrand auf den Krankenwagen warten: Lance Armstrong. picture alliance

Armstrong wollte die fünftägige Fernfahrt nutzen, um sich weiter auf den Giro d'Italia vorzubereiten. Besonders auf das Zeitfahren am Dienstag sowie die zwei folgenden Bergankünfte - Estacion de San Isidro (1520 Meter) und Laguna de los Peces (1705 m) - hat er sein Augenmerk gelegt.

Wegen der Verletzung ist sein Start bei der 100. Ausgabe der Italien-Rundfahrt vom 9. bis 31. Mai in Frage gestellt. Zumal er am Montag andeutete, seine erste Teilnahme am Giro verkürzen zu wollen, sollte im Mai sein viertes Kind vorzeitig zur Welt kommen. Als Geburtstermin ist eigentlich die erste Juni-Woche avisiert. Spanischen Medienberichten zufolge ist sogar der Start bei der Tour de France in Gefahr.

Beim Frühjahrs-Klassiker Mailand - San Remo am Samstag konnte der 37-Jährige am Ende dem Tempo des Pelotons nicht mehr folgen und hatte im Ziel als 125. einen Rückstand von über acht Minuten auf den strahlenden Gewinner Mark Cavendish (Columbia). Allerdings betonte Armstrong bisher, dass er seine Rückkehr in den Radsport ganz in den Dienst seiner Stiftung Livestrong stellen will. Ergebnisse seien für ihn nicht mehr so wichtig.

Die Tour Castilla y Leon war mit Spannung erwartet worden. Das Rennen sollte der erste und einzige gemeinsame Auftritt von Armstrong und seinem Teamkollegen Alberto Contador vor der Tour de France werden und erste Hinweise auf die Hierarchie in der Mannschaft geben. Zuletzt hatte es zwischen den beiden Astana-Leitwölfen kleinere Unstimmigkeiten gegeben, als Armstrong Contadors Einbruch bei Paris - Nizza bemängelte. Contador konterte anschließend die Kritik.

Die erste Etappe der Kastilien-Rundfahrt über 168,3 Kilometer von Paredes nach Baltanas gewann der Spanier Joaquin Sobrino vom Team Burgos.