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McQuaid erwartet weitere Dopingfälle

Saltin nennt Praxis "naiv"

McQuaid erwartet weitere Dopingfälle

"Aufgrund von Auffälligkeiten in den neu eingeführten Blutprofilen wird es einige positive Fälle geben", sagte McQuaid auf dem 3. Anti-Doping-Forum in Berlin. Allerdings nannte der Ire weder Namen, noch wollte er sich auf eine Zahl festlegen. Derzeit prüften die Rechtsexperten noch letzte Fragen, bevor die UCI mit den Informationen an die Öffentlichkeit gehen könne. Rund 800 Radprofis haben mittlerweile den Biologischen Pass.

Der schwedische Wissenschaftler Bengt Saltin hat zu einem Umdenken im Kampf gegen das Doping aufgerufen. Der renommierte Dopingjäger fordert mehr Trainings- statt Wettkampfkontrollen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sei "dumm", wenn es glaube, dass es die 1000 Tests mehr während der Olympischen Spiele in Peking im Vergleich zu Athen 2004 als Erfolg verkaufen kann. "Hätte man diese Kontrollen zwischen den Saisons gemacht, hätten wir 1000 positive Fälle gehabt", sagte der Physiologe.

Saltin kritisierte den Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) für deren "unzureichende und wenig effektive" Methoden bei der Fahndung nach Dopingsündern. Die Zukunft im Testsystem liege in der Kombination von Biologischem Pass (Blutprofile) und "zeitlich intelligenten Trainingskontrollen".

Schwimm-Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen machte mit Blick auf das Doping-Problem deutlich: "Der Schwimmsport ist definitiv nicht frei davon." Sie wies auf ein grundsätzliches Problem bei unangemeldeten Trainingskontrollen hin: "Es ist sehr schwer, im voraus genau anzugeben, wo man an einem bestimmten Tage tatsächlich ist." Die Berlinerin empfahl einen "Chip am Schlüsselbund oder Handy" zur besseren Ortung der Athleten.