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Zweiter Streich - Kittel beschenkt sich selbst

3. Etappe: Matthews verteidigt Spitzenposition

Zweiter Streich - Kittel beschenkt sich selbst

Beschenkte sich an seinem 26.Geburtstag mit seinem zweiten Sieg beim Giro selbst: Marcel Kittel (li.).

Beschenkte sich an seinem 26.Geburtstag mit seinem zweiten Sieg beim Giro selbst: Marcel Kittel (li.). picture alliance

Mit dem Super-Auftakt bei seiner Giro-Premiere machte Kittel die Sammlung an Tagessiegen bei den größten Länder-Rundfahrten komplett. 2011 hatte er seine erste Vuelta-Etappe gewonnen, im Vorjahr vier Tagesabschnitte bei der Tour de France. In Dublin beschleunigte er auf den letzten 100 Metern und "flog" an allen vorbei. "Ich weiß nicht, woher ich die Körner noch geholt habe - ich bin überglücklich", sagte er der Nachrichtenagentur dpa unmittelbar nach seinem zweiten Sieg, mit dem er sich ein perfektes Geschenk machte.

Konkurrenz und Kollegen waren von "Super-Marcel" Kittel begeistert, der sich am Samstag in strömendem Regen zunächst in Belfast durchgesetzt hatte. "Marcel ist mit Abstand der explosivste Sprinter hier", lobte ihn sein Konkurrent Danilo Hondo vom Trek-Factory-Team. "Weltklasse", befand sein Mannschafts-Kollege Simon Geschke.

"Es ist natürlich schwer, wenn alle den Sieg erwarten. Aber ich bin jetzt niemand, der bei einem solchen Druck zusammenbricht. Mich fordert das eher heraus", freute sich der neue Giro-Star, der ab Dienstag auch in Italien punkten will. In Giovinazzo wird die Rundfahrt nach dem Abstecher nach Nordirland und Irland - trotz des Schmuddelwetters herrschte dort große Begeisterung über den Exportartikel - fortgesetzt.

Am Samstag hatte es an der Spitze der Gesamtwertung einen Wechsel gegeben. Das Rosa Trikot wanderte vom Kanadier Svein Tuft zu seinem Teamkollegen Michael Matthews. Am Sonntag konnte der Australier seine Führung behaupten, obwohl er wie so viele andere im Laufe der Regenetappe gestürzt war. Er profitierte vom Auftaktsieg seines Orica-GreenEdge-Teams im Mannschaftszeitfahren.

Kittel kann sich beim Giro auf drei Fahrer aus seinem famosen Tour-Team von 2013 verlassen. Wie im Vorjahr zum Tour-Auftakt auf Korsika wirkte das Erfolgsrezept auch bei der Italien-Rundfahrt prompt. Trotz eines schwierigen Finales hatte er sich im verregneten Belfast nach perfekter Vorarbeit etwa 200 Meter vor dem Ziel an die Spitze des Feldes gesetzt und ließ sich die Führung nicht mehr abjagen. Fast genauso lief es im Ziel der 3. Etappe in der irischen Hauptstadt, wo 1998 die Tour startete.

Trotz der momentanen Erfolge beim Giro bleibt die Tour, wie er vor dem Start sagte, Kittels Saison-Highlight. Ab 5. Juli will er "nebenan" in Leeds/England zusammen mit seinem Team-Kollegen John Degenkolb für Furore sorgen.

(dpa)

3. Etappe, Armagh - Dublin (187 km):

1. Marcel Kittel (Erfurt) - Giant-Shimano 4:28:43 Std.; 2. Ben Swift (Großbritannien) - Sky; 3. Elia Viviani (Italien) - Cannondale; 4. Davide Appollonio (Italien) - Ag2r; 5. Nacer Bouhanni (Frankreich) - FDJ; 6. Edvald Boasson Hagen (Norwegen) - Sky; 7. Roberto Ferrari (Italien) - Lampre-Merida; 8. Edwin Avila (Kolumbien) - Team Kolumbien; 9. Giacomo Nizzolo (Italien) - Trek Factory; 10. Tyler Farrar (USA) - Garmin Sharp; ... 25. Björn Thurau (Wohlen) - Europcar alle gleiche Zeit; 54. Michel Koch (Wuppertal) - Cannondale + 0:11 Min.; 67. Patrick Gretsch (Kreuzlingen/Schweiz) - Ag2r; 79. Danilo Hondo (Lugano/Schweiz) - Trek Factory; 108. Fabian Wegmann (Freiburg) - Garmin-Sharp; 149. Simon Geschke Kelmis/Belgien) - Giant-Shimano alle gleiche Zeit

Gesamtwertung, nach der 3. Etappe:

1. Michael Matthews (Australien) - Orica GreenEdge 10:06:37 Std.; 2. Alessandro Petacchi (Italien) - Omega-Quick Step + 0:08 Min.; 3. Daniel Oss (Italien) - BMC + 0:10; 4. Luke Durbridge (Australien) - Orica GreenEdge + 0:14; 5. Ivan Santaromita (Italien) - Orica GreenEdge; 6. Svein Tuft (Kanada) - Orica GreenEdge; 7. Pieter Weening (Niederlande) - Orica GreenEdge alle gleiche Zeit; 8. Rigoberto Uran (Kolumbien) - Omega-Quick Step + 0:19; 9. Pieter Serry (Belgien) - Omega-Quick Step; 10. Serge Pauwels (Belgien) - Omega-Quick Step beide gleiche Zeit; ... 22. Marcel Kittel (Erfurt) - Giant-Shimano + 0:36; 56. Michel Koch (Wuppertal) - Cannondale + 1:07; 66. Simon Geschke (Kelmis/Belgien) - Giant-Shimano + 1:10; 72. Patrick Gretsch (Kreuzlingen/Schweiz) - Ag2r + 1:12; 77. Danilo Hondo (Lugano/Schweiz) - Trek Factory + 1:14; 125. Björn Thurau (Wohlen) - Europcar + 1:51; 155. Fabian Wegmann (Freiburg) - Garmin-Sharp + 3:40