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Der Nächste, bitte: Klier gesteht Doping

Garmin-Sharp hält an dem 37-Jährigen fest

Der Nächste, bitte: Klier gesteht Doping

Andreas Klier, Sportlicher Leiter bei Garmin-Sharp, gestand Dopingmissbrauch ein.

Andreas Klier, Sportlicher Leiter bei Garmin-Sharp, gestand Dopingmissbrauch ein. picture alliance

Klier gab an, zwischen den Jahren 1999 und 2006 Epo, Wachstumshormone und Kortison genommen sowie Bluttransfusionen vorgenommen zu haben. "Auf dem Weg in die Spitzenregionen des Sports habe ich den falschen Weg eingeschlagen, das tut mir sehr leid", so Klier in einer Mitteilung von Slipstream Sports, der Betreibergesellschaft des Teams Garmin-Sharp.

"In meinem Herzen spüre ich, dass ich mit der Wahrheit ans Licht gehen und den entsprechenden Behörden zusammenzuarbeiten muss. Das ist der richtige Weg. Ich übernehme die Verantwortung für meine Verfehlungen und akzeptiere die Strafen, die diese nach sich ziehen", sagte der 37-Jährige. Die USADA, die für Klier zuständig ist, sperrte den Ex-Profi für ein halbes Jahr. Zudem werden ihm alle Siege ab dem Jahr 2005 aberkannt.

Der gebürtige Münchner Klier fühlte sich besonders bei den Klassikern wohl. Im Jahr 2003 feierte er mit dem Sieg bei Gent-Wevelgem seinen größten Erfolg, den er auch behalten darf. Dagegen wird sein 2. Platz bei der Flandern-Rundfahrt im Jahr 2005 nun ebenso aus den Ergebnislisten gestrichen wie sein Etappensieg bei der Vuelta im Jahr 2007. In diesem Frühjahr beendete Klier seine Karriere und wechselte als Sportlicher Leiter umgehend in das Management bei Garmin-Sharp.

Ab Februar 2014: Klier bleibt Sportlicher Leiter

Dieses Amt darf er trotz seines Geständnisses weiter ausführen, wie die US-amerikanische Equipe bekanntgab. Nach dem Ablauf seiner Sperre werde er ab Februar 2014 wieder auf seinen Posten zurückkehren. Garmin-Sharp hat sich offiziell dem Anti-Doping-Kampf verschrieben und Klier will sich dann dafür einsetzen, dass der Radsport sein Negativimage los wird. "Ich habe beide Welten kennengelernt und glaube, dass der Radsport heute so sauber wie nie ist", sagte Klier. Für den Rest seines Lebens wolle "alles dafür tun, um den Sport, den ich so liebe, wieder aufzubauen."

Konsequenzen von deutscher Seite muss Klier vorerst nicht befürchten. Der Bund Deutscher Radfahrer lehnt eine Verantwortung ab, da Klier in seiner aktiven Karriere mit einer belgischen bzw. spanischen Lizenz unterwegs war. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) begrüßte das "umfassende Geständnis" Kliers. Die NADA teilte zudem mit, dass sie den Fall von Beginn begleitet habe und auch bei den Gesprächen mit Klier vor Ort gewesen sei. "Die NADA hat bei der Aufklärung der Vorgänge eng mit der USADA zusammengearbeitet", hieß es in einer Pressemitteilung.

Zuletzt hatte Kliers ehemaliger Teamkollege Erik Zabel ein umfassendes Dopinggeständnis abgelegt. Der einzige deutsche Toursieger, Jan Ullrich, gab dagegen nur Blutdoping-Behandlungen beim umstrittenen spanischen Sportmediziner Eufemiano Fuentes zu. Beide Ex-Fahrer standen zuletzt wie ihre Teamkollege Jens Heppner auch auf der Epo-Liste des französischen Senats.