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Malori gewinnt die Bayern-Rundfahrt

Schlussetappe im Regen von Nürnberg geht an Haussler

Malori gewinnt die Bayern-Rundfahrt

Strahlender Sieger im verregneten Nürnberg: Adriano Malori.

Strahlender Sieger im verregneten Nürnberg: Adriano Malori. picture alliance

Die letzte Etappe, die über 169,8 Kilometer von Kelheim nach Nürnberg führte, entschied der Australier Heinrich Haussler im Massensprint für sich. Der Kölner Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) landete auf Platz sechs. Gesamtsieger Malori erreichte im Hauptfeld das Ziel und verteidigte seinen 23-Sekunden-Vorsprung damit problemlos. "Zusammen mit dem Rosa Trikot letztes Jahr beim Giro d'Italia ist dieser Sieg der größte in meiner Karriere - und mein zudem erster Rundfahrtsieg", freute sich der Italiener.

Malori, der 2010 schon Zweiter bei der einzigen deutschen Profi-Rundfahrt geworden war, gewann das Endklassement vor dem Briten Geraint Thomas (Sky) und dem Tschechen Jan Barta (NetApp-Endura). Als bester Deutscher landete der Freiburger Simon Geschke (Argos-Shimano) auf dem fünften Platz. "Ich bin froh, dass ich eine so gute Platzierung herausfahren konnte. Die Bayern-Rundfahrt ist einer meiner persönlichen Höhepunkte im Jahr", sagte Geschke. Ciolek, der nach seinem Etappensieg am Freitag zwischenzeitlich an der Spitze gelegen hatte, schloss die Rundfahrt als Zehnter ab.

Vier Ausreißer, die sich nach gut 50 Kilometern aus dem Hauptfeld abgesetzt hatten, bestimmten bei eisigem Wind und Dauerregen weite Strecken auf dem letzten Abschnitt - dazu gehörte auch der Oberfranke Grischa Janorschke.

Die Spitzengruppe fuhr zwischenzeitlich mehr als drei Minuten Vorsprung heraus. Auf den zehn Schlussschleifen in der Nürnberger Altstadt wurde dieser aber konsequent kleiner - zumal sich das Quartett in taktischen Manövern verzettelte anstatt weiter zusammenzuarbeiten.

Das war heute das Allerschlimmste, was ich je erlebt habe - und ich bin einfach froh, dass es vorbei ist.

Etappensieger Heinrich Haussler über die Wetterbedingungen

Tausend Meter vor dem Ziel waren die Verfolger dann eingeholt - und Haussler, vor vier Jahren schon einmal Etappensieger bei der Tour de France, spurtete etwas schneller als der Spanier Juan José Lobato, der Weißrusse Jauhen Hutarowitsch und die drei Deutschen. Bis dahin musste Haussler aber leiden: "Das war heute das Allerschlimmste, was ich je erlebt habe - und ich bin einfach froh, dass es vorbei ist. Es waren circa sechs Grad, aber mit dem starken Wind hatte es sich angefühlt wie Minusgrade", klagte Haussler. Er sei "eigentlich kein Weichei", "aber heute war alles extrem."

5. Etappe von Kelheim nach Nürnberg über 169,8 km

1. Heinrich Haussler (Australien/IAM) 4:24:18 Stunden, 2. Ju Lobato del Valle (Spanien/Euskaltel), 3. Jauheni Hutarowitsch (Weißrussland/AG2R), 4. Robert Wagner (Magdeburg/Blanco), 5. Michael Schwarzmann (Kempten/NetApp), 6. Gerald Ciolek (Köln/MTN), ... 10. Benjamin Sydlik (Wuppertal/Nutrixxion), ... 12. Simon Geschke (Berlin/Argos), ... 15. Jan-Niklas Droste (Gießen/Heizomat), ... 20. Silvio Herklotz (Blankenfelde-Mahlow/Stölting), ... 23. Fabian Schomair (Aichach/Heizomat) alle gleiche Zeit

Gesamtwertung nach der 5. Etappe

1. Adriano Malori (Italien/Lampre) 19:28:20 Stunden, 2. Geraint Thomas (Großbritannien/Sky) 0:23 Minuten zurück, 3. Jan Barta (Tschechien/NetApp) 0:26, 4. Jeremy Roy (Frankreich/FDJeux), 5. Geschke beide 0:33, 6. Diego Ulissi (Italien/Lampre) 0:43, ... 10. Ciolek 1:13, ... 24. Dominic Klemme (Lemgo/IAM) 2:37, 25. Herklotz 2:49, ... 31. Nikias Arndt (Buchholz/Argos) 5:08